Freibad als neue Attraktion in Neusiedl am See?

Erstellt am 11. August 2022 | 04:07
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In einem Masterplan für das Strandbad aus dem Jahr 2017 ist bereits ein Freibad vorgesehen.
Foto: Hutter Baumschlager/Carla Lo
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Was die ÖVP als Notwendigkeit betrachtet, ist für die SPÖ unrealistisch und zu kostspielig.

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Foto: BVZ

Geht es nach Vizebürgermeister Thomas Halbritter (ÖVP), so soll das Neusiedler Strandbad attraktiver werden. „Das Seebad ist das Aushängeschild unserer Stadt. Der erste Weg eines jeden Neusiedler Besuchers führt sofort zum See. Daher müssen wir dringend in das Bad investieren“, betont er in einer Aussendung.

Ein Highlight soll nach seinen Vorstellungen ein Freibad mit Sportbecken, Sprungturm und Rutschen sein, denn: „Die Sommer werden immer wärmer, das Wasser im See wird weniger und der Schlammspiegel steigt - es fehlt an Schwimm- und Sportmöglichkeiten“, bemängelt Halbritter.

Den Vorstoß des ÖVP-Bürgermeisterkandidaten sieht Bürgermeisterin Elisabeth Böhm (SPÖ) aufgrund der „nach wie vor angespannten Finanzlage“ kritisch. Und diese habe man der jahrzehntelangen ÖVP-Stadtregierung zu verdanken, bemerkt sie mit einem Seitenhieb auf Halbritters Vorgänger an der ÖVP-Spitze.

Böhm möchte erst einmal andere Projekte verwirklichen, die nach einer Prioritätenliste abzuarbeiten seien. Sie nennt dabei die in die Jahre gekommenen Gebäude der Volksschule und der Zentralmusikschule sowie fehlende Straßen und Gehsteige. „Danach kann man gerne über ein Freibad diskutieren“, sagt Böhm.

Bereits vor fünf Jahren wurde auf Initiative der ÖVP ein Wettbewerb für die Neugestaltung des Seebads ausgeschrieben, in dessen Rahmen auch die Bevölkerung aufgerufen war, Anregungen und Wünsche einzubringen. Als Sieger wurde damals das Planerteam Carla Lo/Baumschlager-Hutter ermittelt.

Die Pläne sahen ein großes Freibecken, eine Neugestaltung der Uferpromenade, ein neues Hotelrestaurant, eine neue Segelschule und viele weitere Maßnahmen vor. Der Masterplan wurde von der SPÖ-Stadtregierung nach der gewonnenen Bürgermeisterwahl 2017 nicht weiter verfolgt. Die Umsetzung sei derzeit unrealistisch und nicht finanzierbar, so die Begründung.

„Unsere Geschäftsführerin der Freizeitbetriebe GmbH Anna Horvath ist sehr bemüht, im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten das Seebad attraktiv zu gestalten. Es wurden zum Beispiel alle Spielgeräte erneuert und erweitert, neue Bäume gepflanzt, eine neue Rutsche und ein großes Sonnensegel zur Beschattung für unsere kleinsten Gäste im Seebad errichtet. Sehr beliebt sind auch die neuen Pop-Up-Lokale“, betont Böhm.

Vizebürgermeister Thomas Halbritter will allerdings eine schrittweise Umsetzung der Pläne vorantreiben.