Neusiedl am See: Neue Container für Covid-Tests

Für den Rettungsdienst im Bezirk Neusiedl sind herausfordernde Zeiten angebrochen. Seit dem Frühjahr ist die Bezirksstelle des Roten Kreuzes zusätzlich zu ihren Kernkompetenzen auch dafür zuständig, massenhaft PCR-Tests an Covid-Kontaktpersonen oder Verdachtsfällen durchzuführen.
Die bisherige Drive-in-Teststation in der Rot-Kreuz-Gasse ist den Anforderungen nicht mehr gerecht geworden; seit Samstag ist nun eine neue Teststraße in Betrieb: Am Parkplatz hinter der Naglreiter-Bäckerei, zwischen Wienerstraße und Reitschachersiedlung, werden nun in zwei Containern an sieben Tagen die Woche Drive-in-Corona-Tests durchgeführt. Die Testpersonen fahren hier direkt zum Fenster und müssen das Auto für den Abstrich nicht verlassen.

Florian Feldmann, Dienstführer der Rotkreuz-Bezirksstelle, hat der BVZ verraten, warum der Standort-Wechsel notwendig geworden ist: „Wir haben die Teststraße verlegt, um den Verkehr bei der Dienststelle zu beruhigen. Am neuen Standort steht genug Platz für ein gut funktionierendes Einbahnsystem zur Verfügung. Außerdem sind zwei überdachte Container mit Heizstrahlern besser für den Winterbetrieb geeignet.“
„Covid-Team“ wurde aufgestockt
Die Drive-in-Teststraße steht ausschließlich für behördlich beziehungsweise über die Gesundheitshotline 1450 angeordnete PCR-Tests zur Verfügung.
Zusätzlich ist ein mobiles Team des Roten Kreuzes von Montag bis Freitag unterwegs, um Personen zu testen, die keine Möglichkeit haben, den Drive-in-Test in Anspruch zu nehmen. „Wir haben vier Leute im Covid-Team und pro Tag sind drei Mitarbeiter im Dienst“, erklärt Feldmann. Seit 1. November sind drei Mitarbeiter hauptberuflich als „Covid-Tester“ angestellt, zusätzlich unterstützt ein Zivildiener das Team.
„Der Rettungsdienst ist intensiver geworden“
Angesichts der zuletzt stark gestiegenen Covid-19-Fallzahlen im Bezirk hat sich auch die tägliche Arbeit beim Roten Kreuz verändert. „Der Rettungsdienst ist intensiver geworden. Nicht von den Einsatzzahlen her, aber man merkt stark, dass die Einsatzdauer länger geworden ist“, beschreibt der Rotkreuz-Dienstführer.
Die hohen Hygienestandards im Rettungs- und Krankentransport wurden nochmals nachgeschärft: Die Sanitäter tragen nun bei jedem Transport FFP2-Masken.
Bei Corona-Verdacht kommt zusätzlich die komplette Schutzkleidung zum Einsatz: „Um festzustellen, ob ein Patient eine Corona-Kontaktperson sein könnte, wird vor dem Transport Fieber gemessen und ein Fragebogen mit vier Fragen ausgefüllt. Werden zwei der Fragen mit Ja beantwortet, gilt der Patient als Verdachtsfall und die Mannschaft legt die komplette Schutzausrüstung an, die immer mit dabei und bei uns auch gut vorrätig ist“, erklärt Feldmann.
Laut dem Rot-Kreuz-Dienstführer wird derzeit bis zu ein Drittel der Krankentransporte im Bezirk als Covid-Verdachtsfall behandelt. Dadurch dauert es auch länger, bis das jeweilige Team wieder einsatzbereit ist, wie Florian Feldmann ausführt: „Es braucht seine Zeit, bis die Schutzausrüstung angelegt ist und auch die Übergabe des Patienten im Spital ist aufwendiger. Die Reinigung des Autos nach dem Transport nimmt ebenfalls viel Zeit in Anspruch. Daher sind die Wartezeiten ein bisschen länger geworden.“
Noch kein Corona-Fall bei den Rettern
Dieser Mehraufwand macht sich aber bezahlt: Unter den Mitarbeitern der Rotkreuz-Bezirksstelle hat es laut Feldmann bisher noch keinen einzigen positiven Covid-Fall gegeben.
Die Einsatzbereitschaft der Bezirks-Retter dürfte somit gesichert sein. Eines von fünf zusätzlichen, vom Land Burgenland finanzierten Rettungsteams ist zur Unterstützung des Neusiedler Roten Kreuzes vorerst noch bis Jahresende im Bezirk im Einsatz.
Auch über einen Mangel an Zivildienern muss derzeit nicht geklagt werden: Obwohl die Ausbildung neuer Rettungs- und Notfallsanitäter derzeit nur virtuell über Webinare stattfinden kann, stehen der Bezirksstelle derzeit genügend „Zivis“ zur Verfügung, freut sich Dienstführer Florian Feldmann.