„So früh wie noch nie“. Im Illmitzer Weingut Angerhof erntet man bereits Trauben mit einem Zuckergehalt von 32 Klosterneuburger Grade.

Von Birgit Böhm-Ritter. Erstellt am 28. September 2018 (10:52)
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Die Witterungsbedingungen spielten dem Winzer Hans Tschida aus Illmitz heuer in die Hand. Er ist von der Qualität der Trockenbeerenauslese Jahrgang 2018 schon jetzt überzeugt.
zVg

Die Weinlese 2018 wird wohl in die Geschichte eingehen - und zwar als eine Ernte, die besonders früh gestartet werden konnte. Die ersten Sorten wurden bereits Ende Juli gelesen. Ein ungewöhnlich früher Start. Durch die günstigen Wetterbedingungen geht die Weinlese im selben Tempo voran, wie sie begonnen hat. Das Weingut Angerhof-Tschida in Illmitz meldete am 18. September bereits den Erntebeginn der Trockenbeerenauslese.

„Das ist so früh wie noch nie zuvor. Wir sind ein Monat früher dran als in einem durchschnittlichen Jahr. Normalerweise wird jetzt die Spätlese geerntet“, erklärt Winzer Hans Tschida. Der Süßweinspezialist kann sich an eine so frühe Ernte einer Trockenbeerenauslese nicht erinnern.

Qualität der Trauben ist top

Mit der Qualität der Trauben ist Tschida mehr als zufrieden. Momentan erntet er die frühe Sorte Bouvier. 60 Prozent der Trauben weisen Botrytis auf, 40 Prozent gesunde Frucht. „Das kann nur eine gute Trockenbeerenauslese werden, bei so viel gesundem Traubenanteil. Aus meiner Erfahrung erwarte ich mir einen sehr fruchtigen, harmonischen Wein.“

Gelesen wird im Hause Tschida voraussichtlich noch bis Mitte November, bis (fast) alle Trauben eingeholt worden sind. Und dann wird es besonders spannend: „Wir wollen auch heuer wieder einen Eiswein produzieren, obwohl das immer ein Risiko ist. Trauben auf einer Weingartenfläche von fünf Hektar bleiben aber hängen. Die sind für den Eiswein reserviert. Die Erntezeit bleibt also sehr lange spannend für uns“, schmunzelt Tschida im BVZ-Gespräch.

Der Illmitzer produziert größtenteils Süßweine, dazu kommen Rotweine, die etwa 30 Prozent der Gesamtproduktion ausmachen. Seine Weine exportiert der Seewinkler bis nach China, in die USA, England, Polen, Skandinavien, Ukraine, Deutschland, in die Schweiz, Italien und Frankreich.