Breitspurbahn: Pro und Contra in Gattendorf

Die überparteiliche Bürgerinitiative gegen die Breitspurbahn wächst weiter: SPÖ, GRÜNE, Liste Parndorf (LIPA) und die Liste Kittsee (LiKi) sammeln seit Wochen Unterschriften gegen das geplante Breitspur-Terminal im Bezirk Neusiedl am See. In der Vorwoche hat sich jetzt auch die Liste Gattendorf (LiGa) mit Umweltgemeinderat Reinhard Reiter dem Kampf gegen das Mega-Projekt angeschlossen. Auch er sammelt jetzt, gemeinsam mit der Gattendorfer SPÖ, Unterschriften gegen die Breitspurbahn.
„Wenn ich mir die Alternativen anschaue, dann kommt mir das Grauen.“Gattendorfs Bürgermeister Franz Vihanek (ÖVP)
Einer, der wahrscheinlich nicht unterschreiben wird, ist Gattendorfs Bürgermeister Franz Vihanek (ÖVP).

Er macht im Gespräch mit der BVZ keinen Hehl aus seiner Meinung, nicht gegen das Breitspur-Projekt zu sein: „Ich sage, dass jeder Transport, der emissionsfrei auf Schiene abgewickelt werden kann, besser ist, als wenn er mit Lkw auf der Straße passiert. Wir werden den Warenverkehr nicht einschränken können und brauchen eine Verbindung der Bahngleise nach Asien. Wenn ich mir die Alternativen zu dem Projekt anschaue, dann kommt mir das Grauen. Wenn es in Bratislava umgesetzt wird, dann haben wir einen massiv gesteigerten Lkw- Verkehr in Österreich und wir können in 30 Jahren nur noch mit einer Staubmaske hinausgehen.“
In einer Aussendung der Bezirks-SPÖ aus der Vorwoche wird von Vizebürgermeister Robert Kovacs und LiGa-Gemeinderat Reiter gemutmaßt, dass es bereits Verhandlungen über Gattendorf als möglichen Standort für das Breitspur-Terminal geben könnte. Diesem Gerücht widerspricht Bürgermeister Vihanek gegenüber der BVZ: „Ich habe mit der ÖBB noch kein einziges Gespräch geführt, und auch nicht den Weg dorthin gesucht. Dafür wäre es auch noch viel zu früh, weil die ÖBB wahrscheinlich erst in ein bis zwei Jahren einen Wunschstandort definieren wird.“