Wachsende Kleinstadt: 900.000 Euro für Gründe in Frauenkirchen

In vielen Gemeinden des Bezirks gibt es bereits Baustopps, um zu verhindern, dass der Zuwachs an Bevölkerung die Infrastruktur sprengt. Anders ist das in Frauenkirchen. Während anderswo Kindergarten- und Schulplätze erst aufgestockt werden müssen, um dem Bevölkerungszuwachs gerecht zu werden, bietet die Kleinstadt längst ein breites Bildungs- sowie Fachärzteangebot.
In den letzten Jahren erweiterte man in Frauenkirchen das Angebot an Wohnraum, das Areal des alten Sportplatzes bot sich dafür an. Dort stehen inzwischen drei Gebäude der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG) mit 107 Wohnungen.
Davon sind 56 für Mitarbeiter der St. Martins Therme & Lodge vorgesehen. Im Sommer sind diese voll ausgelastet. Aktuell stehen 16 Wohneinheiten frei. Thermen-Geschäftsführer Klaus Hofmann meint: „Die hohe Nachfrage nach den Wohnungen zeigt, dass die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen das Angebot gerne nutzen und schätzen.“
Außerdem entstanden am alten Sportplatz zwölf klassischen Baugründe, welche bereits Interessenten fanden, sowie sieben Reihenhäuser, die sich in der Fertigwerdung befinden. Weitere werden demnächst gebaut und die meisten erfreuen sich ebenfalls hoher Nachfrage.
Auch die sechs Wohnungen, die im ehemaligen Bahnhofsgebäude entstanden sind, sind bereits vermietet. Jetzt investieren OSG und Gemeinde weiter in die Entwicklung der Stadt. Hinter dem Bahnhof befinden sich Felder, die bis zum Rübenplatz reichen.
Während sich die OSG die Esterhazy Liegenschaften direkt hinter dem Bahnhof sicherte, investierte Frauenkirchen gute 900.000 Euro in die 2,2 Hektar, die zum Rübenplatz aufschließen. Zum Vergleich: der alte Sportplatz hat eine Fläche von circa einem Hektar.
OSG setzt vermehrt auf Reihenhäuser
Ob und wie viele dieser Flächen nun für Hausplätze, Wohnungen oder Reihenhäuser genutzt werden, steht noch nicht fest. Auf Nachfrage der BVZ teilte der Obmann der OSG, Alfred Kollar aber mit, dass in dem Aufschließungsgebiet der OSG voraussichtlich Reihenhäuser, Doppelhäuser und Bungalows entwickelt werden.
Die Gemeinde wird ihre Fläche voraussichtlich für Häuserplätze nutzen. Für konkrete Angaben sei es aber noch zu früh. Der Trend der OSG geht jedoch in Richtung eines „verdichteten“ Siedlungsgebietes, weg von Einfamilienhäusern. Kollar erklärt bezüglich der Nachfrage von Reihenhäuser und Wohnungen in Frauenkirchen: „Die Nachfrage in Frauenkirchen ist sehr hoch. Vorallem was das Thema Reihenhäuser betrifft haben wir burgenlandweit und auch in Frauenkirchen gesehen, dass diese als eine Alternative zum Einfamilienhaus gesehen werden.“
Denn: viele Junge Menschen und Familien können sich klassische Einfamilienhäuser im Moment einfach nur noch schwer leisten. Diesbezüglich schlüsselt der OSG-Obmann auf: „Die Kosten eines Doppelhauses liegen im Vergleich zum Einfamilienhaus um „Häuser“ niedriger.“
Die Kosten für Doppel- beziehungsweise Reihenhaus liegen bei geschätzt maximal 400.000 Euro, während Einfamilienhäuser kaum mehr unter 600.000 Euro zu haben sind, erklärt er weiter. Die Attraktivität von Wohnungen litten vergleichsweise etwas aufgrund gestiegener Zinsen und Baukosten.