Sektkellerei als Museum für antike Funde
Sektkellerei als Museum für antike Funde. Die A-Nobis Sektkellerei bei Zurndorf ist nun auch ein Museum für antike Funde aus der Region.
Der wohl erfahrenste Sekthersteller Österreichs, Norbert Szigeti, zeigt, dass seine Leidenschaft nicht bloß edlem Schaumwein gilt. Auch für Geschichtsträchtiges hat er großes Interesse. Beim Bau der knapp drei Hektar großen Sektkellerei bei Zurndorf sowie des benachbarten XXXLutz-Gebäudes und den Bauarbeiten der A4-Autobahnauffahrt bei Bruckneudorf fanden sich viele historische Schätze.
Im Zuge archäologischer Ausgrabungen wurden viele kleine und große Gegenstände geborgen und erblickten nach sehr langer Zeit wieder das Tageslicht. Unter diesen finden sich unter anderem Trinkgefäße, Schmuck, Münzen, Kleidungsteile und viele mehr. Für Norbert und Birgit Szigeti stand sofort fest, dass sie diese wichtigen Zeitzeugen längst vergangener Jahrtausende der Öffentlichkeit bereitstellen wollen, anstatt sie in einem Archiv verstauben zu lassen. Das Bundesdenkmalamt hat dieses Vorhaben des Ehepaares sehr begrüßt.
Ein Fass, das die Jahrhunderte überdauerte
Die Eigentümer der Sektkellerei, Norbert und Birgit Szigeti, luden am 3. Februar zur feierlichen Übernahme eines ganz besonderen Weinfasses ein. Dieses besteht aus Fichtenholz und stammt laut Untersuchungen aus einer Zeit zwischen 22 und 130 nach Christus. Es wurde verwendet, um Wein aus Oberitalien vor fast 2000 Jahren in unsere Region zu transportieren.

Hier gab es eine große römische Villa und einen Siedlungsplatz. Nach jahrzehntelanger Nutzung wurde das Fass als Verkleidung eines Brunnens verwendet und überlebte als solches bis heute. Nachdem es vom Bundesdenkmalschutz nun konserviert wurde, bekam es noch den Segen des Zurndorfer Pfarrers Günther Kroiss und kann nun im hauseignen Museum der hochmodernen Sektkellerei betrachtet werden.
Die A-Nobis Sektkellerei als Museum
Weitere historische Schätze, welche das Ehepaar Szigeti stolz präsentiert, sind beispielsweise 87 römische Münzen. Diese wurden bei den Ausgrabungen von 2018 bis 2020 entdeckt und stammen großteils aus den ersten vier Jahrhunderten nach Christus. Ebenso kann man anhand einer Auswahl an Fibeln erkennen, wie diese im Laufe der Zeit immer größer wurden.

Diese Metallspangen funktionierten ähnlich wie Sicherheitsnadeln und hatten die Aufgabe, Kleidung zu fixieren. Deren Größenänderung lässt darauf schließen, dass vermutlich zunehmend mehr Stoff getragen wurde. Weitere Kostbarkeiten, die man in der A-Nobis Sektkellerei betrachten kann, sind eine Auswahl an Schmuck. Diese sind zu großen Teilen noch mit deren originalen, bunten Bemalungen versehen. Ganz besondere Stücke, die man aus der Nähe betrachten sollte, sind ein Ohrring aus Gold und mit einem Smaragd verziert sowie ein Ring mit einem großen und detailliert verzierten Bernstein.