Windrad: Bau erlaubt

„Windrad zu nah an Wohngebiet“
Bereits vor mehr als einem Jahr beschwerten sich insgesamt 53 Bewohner des Friedrichshofs über den geplanten Bau eines Windrades. Das 1.000 Meter entfernte Windrad werde sich zu nah am Wohngebiet befinden und sich dadurch negativ auf Mensch und Tier auswirken, fürchteten damals die Anwohner. Deswegen startete Elisabeth Asuo, Mitglied der Arbeitsgruppe „Umwelt am Friedrichshof“, eine Unterschriftenaktion, die den Gemeinderat auffordern sollte, gegen das geplante Windrad zu stimmen.
Elisabeth Asuo zeigt sich nun nach der Einstellung des Verfahrens „geschockt, wie über die Bürger drübergefahren wird“. Sie kann nicht nachvollziehen, warum man der Empfehlung der Landesregierung nicht folgt und Windräder in Nähe eines Wohngebietes erst ab einem Abstand von 1.200 Metern errichtet. Sie bedauert, dass der Friedrichshof mit 250 Bewohnern nicht als Dorfgebiet, sondern als „Gehöft“ angesehen wird, denn in diesem Falle würden die Bestimmungen den Mindestabstand betreffend, anders aussehen. Da die Lärmbelästigung immens sei, möchte sie ein letztes Mal das Gespräch mit den Betreibern der Windräder suchen.
Standort innerhalb der Eignungszonen
Zurndorfs Bürgermeister Werner Friedl betonte stets, korrekt gearbeitet zu haben und verweist auf gültige Eignungszonen, die eben auch am umstrittenen Standort das Windrad erlauben. Außerdem habe man „die gesetzliche Einspruchsfrist von zwei Monaten ordnungsgemäß eingehalten“, erklärt Friedl. Doch der Einspruch kam erst nach dieser Frist in Form einer Unterschriftenliste. Das Verfahren wurde nun eingestellt, da die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) keine potenziellen Schädigungen für die Bewohner feststellen konnte.
„Schaden von 120.000 Euro“
Werner Friedl freut sich indessen über die Einstellung des Verfahrens und sieht seine korrekte Arbeitsweise bestätigt. Gleichzeitig stellt er jedoch klar, dass die Verzögerung des Windrad-Baus einen klaren Verlust für die Gemeinde Zurndorf darstelle. Insgesamt hätte sich nämlich bis jetzt durch den Bau des neuen Windrades 120.000 Euro Gewinn für die Gemeinde ergeben, der in Projekte wie betreutem Wohnen oder dem Kindergarten fließen hätte können. Deswegen schätzt Friedl das Bestehen der Windräder sehr, denn ohne diese „könnte Zurndorf nur verwalten und nicht gestalten“.
Zum Thema
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Mit dem Windpark in Zurndorf begann 1995 die Erfolgsgeschichte der Windenergie im Burgenland. Die Erkenntnisse aus diesem Pilotprojekt ebneten den Weg für den massiven Ausbau der Windenergie seit 2003.
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Die Anlagen können bei durchschnittlichen Windverhältnissen ungefähr 2.300 Haushalte versorgen. Durch die Nutzung der Windkraft können mit dieser Anlage etwa 6.000t CO2 eingespart werden.
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Oftmals gibt es jedoch Beschwerden seitens Bürger, Windräder würden sich zu nah am Wohngebiet befinden und hätten dadurch negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt, wie beispielsweise Lärmbelästigung oder erzeugten Infraschall.