Flaggerman Jansen: Drahtseilakt auf sechs Saiten

Erstellt am 22. Mai 2021 | 04:15
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Erhältlich ist das Album auf Vinyl und bald auch CD - über Facebook, Instagram oder telefonisch unter 0676/7826507 (Andreas Fleck).
Foto: Zwinger, Zwinger
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Was einen auf dem selbstbetitelten Flaggerman Jansen Debütalbum erwartet? „Eine Mischung aus schwarzer Magie und Flower Power!“

Wer den Proberaum der Zurndorfer Band Flaggerman Jansen betritt, weiß sofort, was hier gespielt wird. Der dichte Zigarettenqualm, die Instrumente, allesamt älter als man selbst, und Jimi Hendrix, im Hintergrund seine Gitarre aus den Lautsprechern des Schallplattenspielers würgend - das alles schreit zutiefst Rock ‘n‘ Roll.

Tatsächlich könnte man meinen, man wäre zurück in einer anderen Epoche. Einer, in der elektronische Musik aus Smartphone-Lautsprechern als undenkbar galt und DJ-sein noch kein verbreitetes Hobby für musikinteressierte Jugendliche war. Heute ist das anders. Den Mannen von Flaggerman Jansen, alle drei Angestellte im Krankenhaus Kittsee, ist das gleich. Hier erfährt der Rock ‘n‘ Roll eine Wiederbelebung.

„Die ehrliche Kunst am Instrument steht an vorderster Stelle“, stellt Sänger und Gitarrist Andreas Fleck gleich zu Beginn unseres Gesprächs fest. Er holt aus: „Improvisation ist ebenfalls ein zentraler Punkt unserer Musik. Heutzutage ist alles so durchstrukturiert, früher hat man das einfach passieren lassen.“ Wahre Worte für all jene, die schon einmal einem Auftritt der Band beigewohnt haben. „Bei uns gibt’s einen Anfang und einen Schluss, der Rest kommt von selbst. Außerdem gibt es keine fixe Setlist. Oft ist ein Konzert zu Ende und wir kommen drauf, dass wir die Hälfte der Lieder gar nicht gespielt haben.“

Die Krise hatte auch ihre guten Seiten

Und waren es in der Zeit vor der Pandemie nach eigenen Angaben rund 30 Auftritte im Jahr, so können sie der Live-Abstinenz durch Corona doch auch Gutes abgewinnen. „In Wirklichkeit war das gar nicht so schlecht für uns, vom ersten Lockdown weg war das Album binnen zwei, drei Monaten fertig eingespielt“, meint Fleck. Es war zwar nicht immer einfach, da es ihr erstes derartiges Projekt war und sie die Produktion fast ausschließlich in Eigenregie durchgeführt haben, aber dafür kann sich das Endprodukt wirklich sehen lassen. Das gemalte Cover stammt von Ilona Reiner-Pranter, zusätzliche Hilfe erhielten sie im Mix vom Nickelsdorfer Soundtechniker und Radio Grenzwelle-Betreiber Thomas Vsudibyl sowie von Mario Schmid im Mastering. Auf Vinyl wird das Album deshalb veröffentlicht, weil die Bandmitglieder selbst Musik am liebsten auf dem Plattenteller serviert genießen. Rock on!