Neues Spital in Gols: Zeitplan hält trotz Krise

Erstellt am 26. November 2020 | 04:35
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Am geplanten Standort für das neue Krankenhaus auf Golser Hotter hat auch die Stadtgemeinde Neusiedl am See ein Grundstück.
Foto: LMS Burgenland
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Seit einem Jahr ist bekannt, dass in Gols ein neues Krankenhaus gebaut werden soll. Die Umwidmung des Grundstückes startet im Jänner.

Vor fast genau einem Jahr – am 29. November – hat Landeshauptmann Hans Peter Doskozil seine Pläne für ein neues Krankenhaus im Bezirk Neusiedl am See vorgestellt. Ziel sei es, das Spital im Jahr 2030 in Betrieb zu nehmen und 2026 mit dem Bau zu beginnen, hieß es bei der Präsentation. Die BVZ hat nun nachgefragt, welche Schritte auf dem Weg zum Baubeginn im vergangenen Jahr gegangen wurden und ob die Gesundheitskrise rund um die Corona-Pandemie den Zeitplan verzögert hat.

„Wir haben in diesem Jahr auf Hochdruck gearbeitet und können daher – trotz der Einschränkungen durch die Covid19-Pandemie – noch immer an unserem Zeitplan festhalten“, betont Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass der Zeitplan nicht durch externe Faktoren gebremst werde, etwa durch langwierige Einsprüche, heißt es dazu aus dem Büro des Landeschefs. Ein Seitenhieb auf ÖVP und Grüne des Neusiedler Bezirks, die zuletzt den gewählten Standort zwischen Gols und Weiden am Kreisverkehr Richtung A4 heftig kritisierten, weil er in einem Natura-2000 Schutzgebiet liegt.

Verhandelt wurde mit den Grundstückseigentümern dort allerdings bereits kurz nach der Präsentation der Krankenhaus-Pläne. Schon im März wurden Optionsverträge mit 23 Grundstückseigentümern unterschrieben. Zum Preis wurde Stillschweigen vereinbart. Nur eine Summe für ein Grundstück am Rande des Areals, das im Besitz der Stadtgemeinde Neusiedl am See ist, sickerte durch. Das Kaufangebot lag bei 40 Euro pro Quadratmeter. Neusiedl lehnte den Verkauf mit türkisen und grünen Stimmen allerdings ab.

Vorbereitungen für Umwidmung laufen

Derzeit wird das Umwidmungsverfahren für das 82.000 Quadratmeter große landwirtschaftlich genutzte Areal vorbereitet. Ein Grundsatzbeschluss dafür wurde in der Gemeinde Gols im Mai – durch den ersten Lockdown etwas verspätet – gefasst.

„Seitdem wird an den nötigen Fachgutachten gearbeitet“, erklärt Christian Stiller, Pressesprecher des Landeshauptmannes, den Ablauf. Diese würden die Naturverträglichkeitsprüfung, die Untersuchung des Landschaftsschutzgebiets UNESCO Weltkulturerbe, den Verkehr sowie die Infrastruktur betreffen: „Auf Basis dieser Gutachten wird ein strategischer Umweltbericht erstellt. Dieser wird voraussichtlich noch in diesem Jahr fertig“, so Stiller weiter. Im strategischen Umweltbericht sollen auch Ausführungen zu untersuchten Alternativstandorten mitaufgenommen werden. Die Golser ÖVP und die Golser Grünen forderten wiederholt die Prüfung anderer möglicher Standorte für das Krankenhaus in der Gemeinde. Die beiden Fraktionen stimmten beim Grundsatzbeschluss über die Einleitung des Umwidmungsverfahrens nicht mit, weil es aus ihrer Sicht „bessere Standorte in Gols“ gebe.

KRAGES arbeitet an Leistungsangebot

Die konkrete Einleitung des Umwidmungsverfahrens ist für Anfang Jänner 2021 geplant. Parallel wird im Verantwortungsbereich der KRAGES auch die Zielplanung für das Leistungsangebot vorbereitet: Grundsätzliche sei die Ausrichtung aber im Masterplan Spitäler vorgegeben, erklärt Stiller: 24/7-Basisversorgung, breites ambulantes Angebot, planbare Operationen.

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