Bezirk Oberpullendorf: Klima-Protest beim Businesspark
Bezirk Oberpullendorf: Klima-Protest beim Businesspark. Grüne fordern Auflagen, die Auswirkungen auf Klima und Umwelt abmildern.
Am Samstag stellten sich auf Aufruf der Grünen-Bezirksgruppe mehr als 70 Klima- und Umweltaktivisten rund ums Gebiet des geplanten Businessparks an der Kreuzung S31/B61a/B50 auf.
„Wir wollen sichtbar machen, wie groß dieses Shoppinggelände werden soll.“ Federica Hannel
„Wir wollen sichtbar machen, wie groß dieses Shoppinggelände werden soll. Das sind 100.000 Quadratmeter betonierte und asphaltierte Ackerböden, die für ein weiteres Einkaufszentrum, in dem sich eh immer die gleichen Geschäfte ansiedeln, geopfert werden. Unser Boden ist kostbares, nur begrenzt verfügbares Gut und sollte so behandelt werden“, so Bezirkssprecherin Federica Hannel. Landtagsabgeordneter Wolfgang Spitzmüller ergänzt: „Wir brauchen jeden Quadratmeter des unverbauten Bodens – als CO2-Speicher, als Wasserspeicher, als Abkühler und als Lebensmittelerzeuger.“
„Wir suchen Gespräche mit Harald Zagiczek von der Wirtschaftsagentur und Landesrat Dorner, um das Projekt Businesspark zu einem ökologisch und ökonomisch nachhaltigen zu machen“ Dietmar Csitkovics
Die Grünen fordern zur Abmilderung der Auswirkungen auf Klima und Umwelt zumindest ausgleichende Maßnahmen: „Die beteiligten Gemeinden und die Landesregierung müssen sicherstellen, dass hier statt vollasphaltierter Parkplätze Rasengittersteine eingesetzt werden, durch die Regen ins Grundwasser sickern kann, alle Dächer Photovoltaik-Anlagen erhalten und es eine öffentliche Anbindung gibt.“ Auch die Initiative BLOP! nahm an der Aktion teil. „Wir suchen Gespräche mit Harald Zagiczek von der Wirtschaftsagentur und Landesrat Dorner, um das Projekt Businesspark zu einem ökologisch und ökonomisch nachhaltigen zu machen“, so Dietmar Csitkovics von BLOP!
„Eine Maßnahme, die mehr Klimaschutz bringt“
Büro von Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner
Überrascht über die Kampagne der Grünen gegen „eine Maßnahme, die mehr Klimaschutz bringt“, zeigt man sich im Büro von Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner. Dort verweist man auf einen WWF-Bericht, wo es heißt, dass es einen interkommunalen Finanzausgleich braucht, „bei dem sich die Gemeinden zu Planungsverbänden zusammenschließen, Standortentscheidungen gemeinsam verhandeln und die Einnahmen aus der Kommunalsteuer aufteilen.“
Beim Businesspark Mittelburgenland seien 27 von 28 Gemeinden an Bord und es würde eine Fülle an Maßnahmen gesetzt, wo der Umwelt- und Klimagedanke stark berücksichtigt wird. So enthalte der Masterplan ein Grünraum- und Bepflanzungskonzept, ein Energie- und Beleuchtungskonzept (Nutzung der Dachflächen für Photovoltaik-Anlagen, E-Tankstellen, Wasserstoff etc.) sowie ein Verkehrskonzept (Anbindung an B50, Bushaltestellen etc.).
„Weiters wird von den Käufern auch ein Umweltbeitrag pro Quadratmeter verkaufter Betriebsfläche eingehoben, welcher in die Errichtung von Photovoltaikflächen auf den Betriebsgebäuden bzw. in die Grünraumgestaltung fließen wird. In dem Zusammenhang werden die Unternehmen verpflichtet, einen bestimmten Anteil der Dachflächen für Photovoltaik zur Verfügung zu stellen.
Weiters soll in den teilnehmenden Gemeinden die Widmung von Flächen bzw. Betriebsgebietsreserven überprüft und wenn möglich auch Rückwidmungen veranlasst werden.