Um bis zur Hälfte weniger Wein

Im Vergleich zu den vergangenen Jahren beginnt die Ernte um sieben bis 14 Tage später. „Der Erntebeginn ist zwar etwas später als in den Vor-Jahren aber durchaus noch normal“, meint Christian Kirnbauer, Obmann des Weinbauvereins Deutschkreutz. Dieser Meinung schließt sich auch Christian Prickler, Obmann des Weinbauvereins Lutzmannsburg an: „Die Weinblüte fand heuer drei Wochen später statt als üblich. Durch den regenreichen aber warmen Sommer und vor allem dem schönen Frühherbst, konnte die Qualität der Trauben aufholen“. In Horitschon wird die Ernte je nach Betriebsgröße und Rebsorten etwa einen Monat lang dauern. „Somit kann damit gerechnet werden, dass die Lese zum RotweinHerbst abgeschlossen sein wird. Mit Ausnahme einiger Spezialitäten“, berichtet Anton Iby, Obmann des Weinbauvereins Horitschon.
In Neckenmarkt kämpfte man heuer mit Wetterschäden (Spätfrost und Hagel). „Nach einem feuchten Winter folgte ein später Austrieb, gefolgt von Spätfrost-Schäden mit einem kühlen Mai, der die Reb-Entwicklung langsam voranschreiten ließ. Danach folgte eine Trockenphase. Erst Anfang August gab es Niederschläge, leider auch mit großflächigem Hagelschlag. Bis jetzt hatten wir in der wichtigen Reifephase im Herbst sehr schönes, ideales Wetter“, erzählt Gerald Wieder, Obmann des Weinbauvereins Neckenmarkt. In Neckenmarkt ist heuer eine strenge Selektion notwendig, um einen fruchtig-kräftig-reifen Jahrgang zu erreichen. „Die Menge wird in Neckenmarkt zwischen 40 bis 50 Prozent geringer ausfallen“, so Wieder.
In Lutzmannburg blieb man von Schäden durch das Wetter verschont. „Wir hatten heuer großes Glück. Im Frühling gab es mehrmals Frost, aber unsere Reben haben das gut kompensiert. Das Lutzmannsburger Hochplateau, das fast 75 Meter über der Ortschaft liegt, blieb von Hagel und Frost verschont. Wir erwarten sehr milde und fruchtige Weine mit hoher Intensität. Die Qualität ist sehr gut, die Menge durchschnittlich“, so Prickler.
Anton Iby erwartet ebenfalls eine sehr gute Qualität, was den Jahrgang 2021 betrifft. „Die Menge wird sich in einem normalen Rahmen bewegen. Allerdings in Anlagen, die von Frost und Hagel betroffen sind, wird man mit Ertragseinbußen rechnen müssen. Die Qualität sieht jedoch sehr gut aus. Wir erwarten einen kräftigen, aber sehr fruchtigen Jahrgang“, so Iby.
In Deutschkreutz, wo im Sommer ebenfalls teilweise Hagel niedergegangen ist, rechnet man aufgrund des schwierigen Wetterlaufes mit unterschiedlichen Qualitäten und Mengen. „Insgesamt wird es mengenmäßig sicherlich sehr überschaubar werden“, meint Kirnbauer.