Marianum Steinberg vor Schließung

Die Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser hat entschieden, sich mit dem Schuljahr 2024/25 nach 140 Jahren pädagogischer Tätigkeit in Steinberg vom Schulstandort zurückzuziehen. Diese Maßnahme sei aufgrund der Überalterung und abnehmenden Zahl der Schwestern notwendig, heißt es dazu in einer Presseaussendung des Ordens. Dazu komme, dass Betriebs- und Instandhaltungskosten die finanziellen Möglichkeiten der Ordensprovinz zunehmend überfordern. Gegenwärtig gibt es im Marianum eine Mittelschule mit Tagesbetreuung und eine Zweijährige Wirtschaftsfachschule. Ab dem kommenden Schuljahr sollen laut Aussendung des Ordens keine Schüler mehr in die Mittelschule aufgenommen werden. Für die Zweijährige Wirtschaftsfachschule ist eine Anmeldung das letzte Mal für das Schuljahr 2023/24 möglich. Schülerinnen und Schüler beider Schultypen können somit noch mit dem Auslaufen der Schule ihren entsprechenden Bildungsgang abschließen.
Hoffen auf Erhalt des Schulstandort
In der Region hofft man trotz dieser Entscheidung seitens des Ordens auf den Erhalt des Schulstandorts durch eine Lösung mit Unterstützung der Politik bzw. des Landes.
Die ÖVP Mittelburgenland etwa fordert einen runden Tisch zu dessen Zukunft. „Es ist wichtig, dass alle handelnden Personen des Landes, der Gemeinde und des Ordens an einen Tisch geholt werden, um über weitere Möglichkeiten des Schulstandortes Steinberg zu beraten“, meint Landtagsabgeordneter Patrik Fazekas, der betont: „Für das Lehrerpersonal und für die Schülerinnen und Schüler sind viele Fragen offen, vor allem, wenn es um ihre Zukunft geht. Sie brauchen eine Perspektive.“ Für ÖVP-Vizebürgermeister Stefan Guczogi ist das Marianum für Steinberg nicht nur bildungspolitisch von großer Bedeutung, sondern auch aus historischer Sicht.: „Die Schule ist fester Bestandteil der Identität unserer Gemeinde und der Region.“ Er will die Bedeutung des Schulstandortes nun mit einer Unterschriftenaktion aufzeigen.
Auf Anfrage der BVZ betreffend der Wünsche in der Region, dass sich jemand anderer findet, der den Schulstandort übernimmt und sich eventuell auch das Land hier einbringt, verweist man seitens des Büros von Bildungslandesrätin Daniela Winkler (SPÖ) einerseits darauf, dass das Land nicht der Schulerhalter sei und andererseits, dass grundsätzlich die Bildungsdirektion Bedarf prüfe und erhebe. Von dort wiederum heißt es, dass es ausreichend Kapazitäten für Schüler im Bezirk gibt. Auch die Lehrer, die derzeit in Steinberg unterrichten, werden laut Bildungsdirektor Heinz Zitz auch danach in der Region gebraucht werden, weil viele Pensionierungen anstehen.
In Steinberg-Dörfl wurden indes auch schon einige Stimmen dahingehend laut, dass die Gemeinde die Schule erhalten solle. „Das ist sicherlich nicht möglich“, meint Bürgermeister Manfred Schmidt (SPÖ). „Natürlich ist die Situation nicht erfreulich. Aber populistische Aktionen bringen nichts, sondern man muss über Parteigrenzen hinweg eine Lösung finden, das Gebäude langfristig und sinnvoll zu nutzen. Das Marianum ist ein Wahrzeichen für uns und wir werden uns gemeinsam mit dem Land und dem Orden bemühen, dass das Gebäude erhalten bleibt und in welcher Form auch immer genutzt wird.“