Fleißig mitgeschnitten?

Schaden von 84.000 Euro für Arbeitgeber?
Die Anklagebank teilte er mit einem 37-jährigen Ungarn, der mit seinen Firmen Aufträge für das mittelburgenländische Unternehmen ausführte. Dabei soll er, angestiftet durch den Betriebsleiter, teilweise überhöhte Rechnungen gestellt haben.Insgesamt soll der 49-Jährige seinem Arbeitgeber einen Schaden von 84.000 Euro zugefügt haben. Er soll, so der Vorwurf, Speziallaminierfolien und Laminiergeräte im Wert von 61.500 Euro bestellt haben, ohne dass es dafür eine betriebliche Veranlassung gab.
Und er soll den Ungarn dazu aufgefordert haben, für erbrachte Leistungen überhöhte Rechnungen auszustellen und den Differenzbetrag in Form von Kickback-Zahlungen an ihn zurückfließen zu lassen. Der Ungar wurde angeklagt, weil er die strafbaren Handlungen des Betriebsleiters unterstützte.
E-Mail ließ Unregelmäßigkeiten auffliegen
Aufgeflogen waren die Unregelmäßigkeiten aufgrund eines E-Mails, das der Ungar im Juni 2012 an den Nachfolger des Betriebsleiters schickte. Darin schilderte er die bislang praktizierte Vorgangsweise, und bot an, den neuen Betriebsleiter von den Kickback-Zahlungen profitieren zu lassen. Der Ex-Betriebsleiter bekannte sich nicht schuldig.Für die Laminierfolien habe es einen „betrieblichen Bedarf“ gegeben. Die Behauptungen des mitangeklagten Ungarn könne er „nicht nachvollziehen“.
„Es sollten höhere Rechnungen ausgestellt werden, der Differenzbetrag solle an ihn ausbezahlt werden“, habe ihn der Betriebsleiter instruiert, so der Ungar. Er sei darauf eingegangen, weil er von den laufenden Aufträgen des österreichischen Unternehmens profitiert habe. Der Prozess wurde vertagt.