Horitschoner Gemeinderat beschloss Petition gegen Abfallsammelstelle

Eine Petition, die an Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Landesrat Heinrich Dorner, die Raumplanungsabteilung im Land und den Burgenländischen Müllverband (BMV) ergehen soll, hat der Horitschoner Gemeinderat verabschiedet. „Die Marktgemeinde Neckenmarkt plant eine großflächige Erweiterung eines bestehenden Betriebsgebietes in unmittelbarer Nähe der Ortseinfahrt von Horitschon. Vorgesehen ist die Nutzung als regionale Abfallsammelstelle für den Bezirk. Wir sind strikt gegen die Ausweisung und den Betrieb einer regionalen Abfallsammelstelle an unserer Ortseinfahrt“, heißt es darin. Begründet wird dies mit einer zusätzlichen Verkehrsbelastung, sowie damit, dass bei ungünstigen Windverhältnissen mit Geruchs- und Lärmbelästigungen für die angrenzenden Wohn- und Betriebsgebiete zu rechnen sei, was zu einer Minderung der Wohnqualität führe. Weiters befürchtet man außerhalb der Öffnungszeiten illegale Müllablagerungen auf Zufahrtswegen und eine erhebliche Beeinträchtigung des Landschaftsbildes am Tor zum Blaufränkischland.
Unverständlich sind die nunmehr in Horitschon geäußerten Bedenken für Neckenmarkts Bürgermeister Hannes Igler, der sich für die Errichtung einer regionale Abfallsammelstelle im Goldbachtal zur Effizienzsteigerung der Müll- und Wertstoffsammlung ausspricht. Er hat dafür auch schon entsprechende Grundstücke in Neckenmarkt gesichert und sieht durch den Eisenbahnanschluss auch einen klima- und umweltschutzrelevanten Nutzen. Im Rahmen einer BMV-Vorstandssitzung im Vorjahr sei bereits intensiv beraten und eine grundsätzliche freiwillige Übereinstimmung über die Anforderungen mit mehreren Gemeinden erzielt worden, so Igler. Diese Vorgangsweise würde auch dem Arbeitsprogramm der Landesregierung Rechnung tragen, wo es heißt: „Diesen gemeindeübergreifenden, modernen Zentren können sich die Gemeinden regional anschließen und die Errichtung und den Betrieb von eigenen Abfallsammelstellen gänzlich an den BMV übertragen. Damit fällt die organisatorische und finanzielle Belastung für die Gemeinde zur Gänze weg.“
BMV: „Unserer Erfahrung nach funktioniert das gut“
Die Schaffung regionaler Abfallsammelstellen plant der BMV langfristig flächendeckend im gesamten Burgenland, um eine bessere Trenngenauigkeit und damit Verwertbarkeit zu erzielen. „Unsere Strategie ist, einmal in jedem Bezirk eine zu machen, aktuell haben wir Oberwart und Mattersburg in der Pipeline“, so BMV-Geschäftsführer Johann Janisch. Standorte würden im Einvernehmen mit den Gemeinden in einem offenen Diskussionsprozess festgelegt. Bereits seit 1. Oktober 2020 ist als Pilotprojekt der Ressourcenpark Heiligenkreuz mit neun Gemeinden und einem Einzugsgebiet von etwa 9.000 Personen in Betrieb. „Unserer Erfahrung nach funktioniert das sehr gut. Wir bekommen viel mehr Wertstoffe heraus und es ist täglich außer Montag geöffnet“, so Janisch. Positive Bilanz zieht auch der Umweltdienst Burgenland, der sich um die operative Abwicklung kümmert. „Wir sind sehr stolz darauf, dass die Leute zufrieden sind und laden jeden ein, sich das anzusehen. Man muss den Finger in die Wunde legen, dass man glauben kann“, heißt es von der UDB-Geschäftsführung.