Weppersdorfer machte 19 Tage Trekking-Tour in Nepal. Harald Bendl ist leidenschaftlicher Bergsteiger und -wanderer. Sein bisheriges Highlight war eine Tour in Nepal, wo er auch beim Basislager des Mount Everest gewesen ist.

Von Jennifer Priedl. Erstellt am 28. Juni 2020 (05:34)
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Beim Everest Base Camp. Im Hintergrund sind auch Zelte am Gletscher zu sehen.  
zVg.

Insgesamt 19 Tage war Harald Bendl bei seiner Nepal-Tour unterwegs und hat dabei eine maximale Höhe von 5.625 Meter erreicht. In Tagebuchaufzeichnungen hielt Harald Bendl schriftlich seine Eindrücke der Tour täglich fest. Seine Reise ging von 22. März 2019 bis 10. April 2019 und er hat jeden Tag viel erlebt. Der Flug ging nach Delhi, weiter nach Kathmandu und anschließend nach Lukla, dem gefährlichsten Flughafen der Welt – die Landebahn geht bergauf. Mit Guides unterwegs, hat er alles zu Fuß erkundet. „Keine einzige Blase an den Füßen, keine Druckstellen und auch keine Höhenkrankheit – trotz der steinigen und ausgesetzten Wege“, berichtet er.

Die Trekking-Tour ging immer zeitig in der Früh, meist um 5 Uhr los. Er brachte jeden Tag viele Höhenmeter hinter sich, es ging stetig bergauf und auch schmale, eisige, rutschige und schneebedeckte Wege hat er mit Bravour gemeistert. Er hat unter anderem die Hillary Bridge (Hängebrücke) überquert, ein Kloster und auch das Everest Museum besichtigt. „War eine schöne Besichtigung – die Ausstellung über Flora, Fauna und allgemeine Haushaltsgeräte und natürlich eine Menge über die Everest-Expeditionen. Anschließend sind wir zum Hotel Everest, wo es auch eine Fotogalerie mit vielen Sherpas gibt.“ Harald Bendl hat viel Eis und Schnee gesehen und die Berge waren zum Greifen nah. „Das war ein richtiges Postkartenpanorama mit den weißen Bergen“, schwärmt er. Auf Komfort musste er öfters verzichten. „Wieder zurück das Zimmer beziehen und schnell mal waschen – mit Eiswasser. Oberkörper und Füße, natürlich alles im Freien bei circa 5 Grad Celsius.“ Er hat auch oft in Zelten übernachtet.

„Eine traumhafte Kulisse“

Zur Besteigung des Gokyo Ri (5.357 Meter) im Nordosten Nepals berichtet er: „Um 5 Uhr ging es los. Warm angezogen, die Stirnlampe am Kopf ging es Richtung Gokyo Ri. Ein kurzer Marsch in der Ebene, über große Steine den Bach überquert, hatten wir bald den Weg zum Aufstieg erreicht. Es waren einige Gruppen unterwegs und man sah die vielen Lichtpunkte in der Ferne. Von Anfang an war der Weg steil, steinig und zum Teil schneebedeckt. Es war ziemlich anstrengend und auch kalt. Wir machten relativ oft kurze Pausen, um zu verschnaufen. Nach gut 2 Stunden hatten wir den Gipfel erreicht. Es war sonnig und windstill. Zum ersten Mal über 5.000 Meter. Ein fantastisches Gefühl. Der Abstieg kam mir länger vor als der Aufstieg und war nicht minder anstrengend.“ Auch der nächste Tag war sehr anstrengend, da es über den Cho La Pass (5. 368 Meter ) ging. Bergauf, über Steine und Felsen und danach über Schneefelder bis zum Tagesziel. Am 12. Tag war das Base-Camp des Mount Everest (5.364 Meter) in Sichtweite. „Der Weg führte über Felsblöcke und Steine entlang des Khumbu-Gletschers. Irgendwann, als wir zwischen den Felsen herauskamen, sahen wir in der Ferne die Zelte vom Basislager – direkt auf dem Gletscher aufgestellt. Es ging sehr gut voran und sehr schnell erreichten wir den Punkt, bis zu welchen man als Tourist gehen darf. Es war überwältigend. Die Zelte, der Gletscher und der Khumbu Eisfall. Einfach atemberaubend.“

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Am Gipfel des Gokyo Ri. Zu den weiteren Stationen zählten unter anderem der Cho La Pass, Kalapatthar und das Everest Base Camp.
Foto: zVg.

Am 13. Tag wurde der höchste Punkt seiner Trekking-Tour mit 5.625 Metern erreicht, die Besteigung des Kalapatthar. „Pünktlich um 5 Uhr sind wir aufgebrochen. Es war zwar noch finster, aber die Sicht war gut, da es eine klare Nacht war. Auch relativ kalt. So stiegen wir den Weg steil hinauf zum Kalapatthar. Nach einiger Zeit konnte man schon zum Mount Everest sehen. Zwar noch ganz im Dunkeln, aber es wurde langsam heller. Nach gut zwei Stunden erreichten wir den Gipfel. Es war blauer Himmel und windstill – richtiges Postkartenwetter. Als wir gerade Fotos machten, kam hinter dem Mount Everest die Sonne hervor. Ein wundervolles Bild, irgendwie mystisch. Es war beeindruckend diesem Schauspiel zuzusehen. So standen wir da – es war trotz der vielen Leute ziemlich ruhig – und genossen diese Aussicht. Mount Everest, Basislager, Khumbu Eisfall und die ganzen Achttausender in der Runde. Blauer Himmel und Sonnenschein – besser hätte dieser Tag nicht beginnen können.“

Auf seiner Heimreise im letzten Hotel in Kathmandu, freute er sich auf ein Bad, eine Rasur und ein richtiges Bett. „Auch wieder Fernsehen und Nachrichten hören – Ich hatte die letzten 16 Tage nichts mitbekommen von der Welt. War irgendwie auch nicht so wichtig.“