Die Suppe wird immer dünner. Michaela Grabner über das schleichende Wirtesterben im Bezirk.
Mit der Schließung des Restaurants Horvath in Ritzing – es wäre heuer 50 Jahre alt geworden – ist ein traditionsreicher Gastronomiebetrieb von der kulinarischen Landkarte des Bezirks verschwunden. Die Wirtsleute sind in den Ruhestand getreten, einen Nachfolger gibt es bis dato keinen.
Die Immobilie soll nun verkauft werden. Ein Szenario, das in jüngerer Vergangenheit ähnlich schon öfter vorgekommen ist wie zum Beispiel beim Gasthaus Derdak in Großwarasdorf oder dem Gasthaus Schlögl in Lockenhaus und das sich häufen wird, zumal weitere Pensionierungen von Gastronomen in den nächsten Jahren im Raum stehen. Nachfolger zu finden, wird immer schwieriger.
Sind eigene Kinder vorhanden, wollen diese beruflich oft andere Wege gehen. Muss jemand Pachtzins bezahlen, so stellt sich die Frage, ob nach notwendigen Investitionen und Einhaltung aller Auflagen noch ein Plus unter dem Strich übrig bleibt. Ein absolutes Minus ist die Schließung eines jeden einzelnen Gasthauses in jedem Fall für die betroffene Gemeinde, weil damit wieder ein wesentliches Stück Infrastruktur – Location für Familienfeiern und öffentliche Veranstaltungen, Kommunikationszentrum – verloren geht.