ÖVP-Kritik: „Oberpullendorf als Verlierer“. Laut Regionalem Strukturplan Gesundheit 2025 müsse das Krankenhaus die Streichung von 30 Betten hinnehmen. SPÖ kontert: „Land investiert mehr denn je in Gesundheit.“

Von BVZ Redaktion. Erstellt am 02. April 2021 (04:38)
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Kürzlich ging der Regionale Strukturplan Gesundheit 2025 in Begutachtung. Dieser zeige klar, es komme zu massiven Einsparungen, kritisieren ÖVP-Gesundheitssprecher Markus Ulram und ÖVP-Landesgeschäftsführer Patrik Fazekas.

„Bis 2025 sollen im Vergleich zu 2017 63 vollstationäre Betten gestrichen werden – betroffen sind vor allem Interne und Chirurgie. Die SPÖ setzt den Sparstift auf dem Rücken der Patienten an und spart unser Gesundheitssystem kaputt“, so Ulram. Eisenstadt und Oberwart werden zu Leitspitälern aufgewertet, wo vorrangig Intensivversorgung erfolgen soll, die drei übrigen Spitalstandorte laut ÖVP zu „Spitälern light“ und zu Geriatrie- und Betreuungseinrichtungen reduziert.

„Das Krankenhaus Oberpullendorf ist der größte Verlierer“, so Fazekas. „Von den 63 burgenlandweit gestrichenen Betten im vollstationären Bereich werden 30 in Oberpullendorf gestrichen. Hier werden die meisten Betten – ein Viertel der Gesamtbetten – reduziert bzw. die Geburtenstation geschlossen. Diese Kürzungen werden aus meiner Sicht auch gravierende Folgewirkungen auf das Personal haben. Die Arbeit wird künftig zum Großteil aus Pflegeleistungen bestehen, das ist für das diplomierte Personal sicher nicht zufriedenstellend, wenn es seine Qualifikationen nicht umsetzen kann. Auch für Ärzte bieten reduzierte Versorgungsspitäler nicht gerade ein spannendes Aufgabengebiet. Es sind nur mehr planbare Operationen vorgesehen.“ Die SPÖ rühme sich mit Investitionen von 10 Millionen Euro – doch diese werden nicht in die Patientenversorgung, sondern in infrastrukturelle Maßnahmen investiert. Der Patient sei mit massiven Kürzungen und Betten-Reduktionen konfrontiert.

Die ÖVP will gegen die Sparpläne auftreten und den Verbleib der Geburtenstation kämpfen. Dazu hatte man auch eine Petition für die Gemeinden vorbereitet. Zuletzt haben diese die Gemeinderäte von Oberpullendorf, Draßmarkt, Frankenau-Unterpullendorf, Großwarasdorf und Pilgersdorf mehrheitlich beschlossen. Die Gemeinderäte von Deutschkreutz, Kaisersdorf, Kobersdorf, Lackenbach, Steinberg-Dörfl und Unterfrauenhaid beschlossen mehrheitlich eine abgeänderte Petition, die dasLand auffordert, an der Standortgarantie für fünf Krankenanstalten festzuhalten und eine qualitätssichere medizinische Versorgung bereitzustellen.

„Das einzige und größte Risiko für die Gesundheitsfinanzierung im Land sind die ÖVP und ihr Finanzminister“, so SPÖ-Klubobmann Robert Hergovich. Die ÖVP habe sich neuerlich und vergeblich in Schuldumkehr versucht, um wieder einmal das Versagen ihres schwer angeschlagenen Finanzministers zu vertuschen. „Das Burgenland investiert mehr denn je in die Gesundheit der Menschen und gibt nicht nur eine Standortgarantie für die Spitäler ab, sondern baut außerdem zwei neue moderne Krankenhäuser für die Absicherung der wohnortnahen Gesundheitsversorgung.“