Oberpullendorf: Starker Anstieg bei Arbeitslosenzahlen

Auf Hochdruck wird derzeit in der Arbeitsmarktservice-Regionalstelle (AMS) gearbeitet. Sämtliche Mitarbeiter stehen im Einsatz und kümmern sich um die Existenzsicherung aller arbeitslosen Menschen im Bezirk sowie um die Kurzarbeitsbeihilfen.
„Tourismus und Gastronomie trifft es besonders hart“
„Selbst in dieser Zeit gehen wir unseren Kerngeschäften Beratung und Vermittlung nach – zur Zeit eben telefonisch. Unsere Geschäftsstelle ist offen. Wir haben jedoch eingeschränkte Öffnungszeiten und bitten unsere Kunden, nicht persönlich vorbei zu kommen, sondern uns über das e-ams Konto, über E-Mail oder telefonisch zu kontaktieren“, erklärt AMS-Geschäftsstellenleiterin Jutta Mohl. „Die Zahl der Arbeitslosen befindet sich im Höhenflug. Bereits seit dem 16. März, dem ersten Arbeitstag, an dem die Ausgangsbeschränkungen in Kraft getreten sind, sind die Arbeitslosen-Zahlen kräftig angestiegen.“
Arbeitslosenzahlen werden aufgrund der aktuellen, sich ständig ändernden Lage bundesweit erst wieder Anfang April bekanntgegeben. Von den Kündigungen sind laut Mohl aber so gut wie alle Branchen betroffen, die nicht zu den systemrelevanten Unternehmen zählen.
„Und es spielt auch keine Rolle, ob es sich um Großbetriebe oder Ein-Personen-Unternehmen handelt. Die Tourismusbranche und die Gastronomie trifft es besonders hart“, weiß Mohl. „Im Lebensmittelhandel, der ja systemrelevant ist, werden hingegen Hilfskräfte gesucht, um etwa Regale zu befüllen. Auch in der Lebensmittelproduktion und in der Landwirtschaft gibt es derzeit einen Arbeitskräftebedarf im Bezirk. Die Mitarbeiter im Lebensmittelhandel leisten einen enorm wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Lebensmittelgrundversorgung der Bevölkerung. Alle Beschäftigten im Lebensmittelhandel sind jedoch, wie alle anderen, selbst mittelbar und unmittelbar von den Auswirkungen des Covid-19 betroffen und haben teilweise bereits die eigene Leistungsgrenze überschritten. Um weiterhin die Grundversorgung in Österreich sicher zu stellen, benötigt der Handel, Logistikbereich sowie die Zustelldienstleister künftig dringend zusätzliches Personal im Bereich Lager, Logistik, Kasse, Regalbetreuung usw. Wir appellieren – vor allem – an junge Menschen in Krisenzeiten wie diesen ihren Beitrag zu leisten.“
Viele Betriebe meldeten Corona-Kurzarbeit an
Viele Betriebe im Bezirk nehmen die Möglichkeit zur Corona-Kurzarbeit in Anspruch. „Wir sind sehr dankbar, dass sich viele Firmen für die Corona Kurzarbeit entschieden haben. Wir sind nämlich davon überzeugt, dass arbeitserhaltende Maßnahmen das beste Instrument sind, um durch die Krise zu steuern. Die Kurzarbeitsbeihilfe bedeutet für alle Beteiligten eine win-win Situation“, unterstreicht Mohl.
Arbeitnehmer würden den Arbeitsplatz behalten und damit mehr Geld bekommen als während der Arbeitslosigkeit. Betriebe hätten den Vorteil, dass sie nach der Krise sofort wieder mit ihrem Team starten können und nicht erst nach geeignetem Personal suchen müssen. Und auch während der Kurzarbeit wären sie sehr flexibel in der Beschäftigungszeit. Und auch für die Wirtschaft generell sei es nicht unerheblich wie viel Geld die Menschen in der Region – gerade in solchen Krisenzeiten – zur Verfügung haben.
„Wir sind mit den unzähligen Anfragen zu dem Thema derzeit an unsere Leistungsgrenzen gestoßen. Wir haben noch keinen genauen Überblick, wie viele Firmen tatsächlich Corona-Kurzarbeit beantragen werden. Derzeit sind wir noch beim Beantworten der Fragen zum Thema Kurzarbeit. Betrieben möchte ich diesbezüglich unsere Homepage nahe legen. Hier werden täglich die neuesten Updates der neuen Corona Kurzarbeitsförderung veröffentlicht. Rückrufe, bzw. Antworten über E-mail versuchen wir so schnell wie möglich zu beantworten – wir bitten aber hier um Geduld.“