Das alte Pullendorf: Viola Karal stellt neues Buch vor

Graphitzeichnungen von Menschen, Bräuchen und Gebäuden aus Mitter- und Oberpullendorf, die anhand von Fotos entstanden sind und Geschichten, die ihr ihr Gatte aus seiner Kindheit geschildert hat, vereint das Buch „Das alte Pullendorf“, das Viola Karal am 16. September (19 Uhr) im Rathaus präsentieren wird. Es ist gleichsam eine Art Prachtausgabe zum als Softcover-Buch erschienenen „A régi Pulya“ (Das alte Oberpullendorf), angereichert durch weitere Geschichten und zusätzliche Zeichnungen, darunter Porträts von Pullendorfern und ein Liszt-Zyklus, war doch Karal, nachdem sie 1968 von Bratislava nach Österreich gekommen ist, jahrzehntelang Musikschullehrerin.
Anhand der Familie ihres Mannes liefert Karal mit ihrem Buch ein persönliches Spiegelbild des dörflichen Lebens in Mitterpullendorf in der Kriegs- und Nachkriegszeit und hält es so für die Nachwelt fest. So erfährt man, dass Baronin Rohonczy zu Weihnachten immer einen Schlitten voller Geschenke brachte, der Steinberger Johann Stipkovits sein Friedensschiff PAX durch Oberpullendorfs Straßen zur Donau „schleuste“ oder wie das bäuerliche Leben der Mitterpullendorfer ausgesehen hat. „Die Mitterpullendorfer waren eigentlich Selbstversorger und haben eine eigene Kultur entwickelt, weil sie vom Mutterland Ungarn abgeschnitten waren“, so Karal. Auf vielen Fotos, die ihr als Vorlage dienten, konnte man fast nichts erkennen, aber „durch die Zeichnung kann man dies zurückgeben.“