Erste „Handels-Bilanz“ ist bei Gewerbetreibenden gut

Nach dem Ende des dritten harten Lockdowns – 34 Einkaufstage gingen dem Handel in der Zeit „verloren“ – durften alle Geschäfte am 8. Februar unter strengen Auflagen wieder öffnen. Behördlich vorgeschrieben sind etwa eine Begrenzung auf einen Kunden pro 20 Quadratmeter, die strenge Einhaltung des Mindestabstands von zwei Metern und das verpflichtende Tragen einer FFP2-Maske.
Durchwegs zufrieden zeigten sich die von der BVZ befragten Gewerbetreibenden mit den ersten beiden Wochen nach dem Lockdown. „Die erste Woche nach der Öffnung ist gut angekommen und das Geschäft läuft momentan auch ganz gut, das sieht man vor allem bei den Haushaltsartikeln und den Koch-Utensilien, da die Leute zuhause wieder vermehrt kochen oder backen, wie beispielsweise Krapfen zur Faschingszeit“, so Simone Kahn von Grünwald Geschenkartikel, Geschirr und Spielwaren.
„Und auch die Dekorations-Artikel kommen gut an, weil die Leute zuhause sind und sich mehr mit den eigenen vier Wänden beschäftigen.“ Trotzdem haben sich schon viele aufs Einkaufen gefreut wie Manuela Lautner von „Die Lautner – Basteln, Ideen und Geschenke“ bei ihren Kunden bemerkt hat. Gleich nach Lockdown-Ende sei schon mehr los gewesen. „Es wurden Taufen nachgeholt und dringend benötige Sachen gekauft“, erklärt sie. „Trotz der unsicheren Lage treffen die Menschen Vorbereitungen, zum Beispiel für Hochzeiten in einem kleineren Rahmen.“ Auch Bastelsachen für Ostern seien gefragt.
„Mir ist aufgefallen, dass sich die Leute auf das Einkaufen schon gefreut haben.“ Manuela Lautner, Geschäftsführerin von „Die Lautner“
Sowohl Stammkunden als auch Schnäppchenjäger finden den Weg ins Modegeschäft Runi Moda Italia von Nicole und Rudi Kreiner-Rzucidlo. „Wir sind mit dem Geschäft sehr zufrieden. Es kommen auch Kunden, die sich nach unserer neuen, farbenfrohen Ware sehnen. Wir bieten bunte FFP2-Masken an und die waren nach der ersten Lieferung innerhalb einer Stunde komplett ausverkauft und kommen weiter auch sehr gut an. Wir haben mit unserer Winterware einen Minus-50-Prozent-Ausverkauf gemacht und obwohl der Feber allgemein der schwächste Monat im ganzen Jahr ist, sind wir auch in dieser Zeit sehr zufrieden.“
Ebenfalls grundsätzlich zufrieden zeigt sich Andreas Picher von Sport 2000 – Fachhändler für Sport, Schuhe, Spiel & Büro in Stoob-Süd. „Man merkt, dass die Leute Dinge nachkaufen“, so Picher. Gekauft werde aber vor allem auch Frühjahrsware wie Fahrräder oder Laufschuhe. „Doch die Unsicherheit bei den Kunden ist groß und einige kaufen auch Dinge vor, wie beispielsweise Schultaschen, weil sie nicht wissen, ob wir wieder zusperren müssen“, so Picher.
Sehr viele Kunden haben gleich nach der Wiedereröffnung den Weg zum Juweliergeschäft Zauner gefunden. „Hauptsächlich, um Reparaturen durchzuführen“, wie Peter Zauner berichtet. „Der Trendbereich, unter anderem Silberschmuck, hat sich verringert und es wird vermehrt hochwertige Ware wie Gold gekauft.“
Mittlerweile sei die Kundenfrequenz eher geringer und habe sich jener des vergangenen Febers vor der Pandemie angenähert. Ähnliches berichtet Theresa Lehrner von Elektro Lehrner in Oberpullendorf und Horitschon. „Es war mal mehr und mal weniger los, aber nie ein richtiger Ansturm. Es war schön aufgeteilt, somit konnten alle Vorschriften eingehalten werden. Es werden weniger Klein-, dafür jedoch mehr Großgeräte wie Geschirrspüler oder Waschmaschinen gekauft. Bei uns wird gekauft, wenn etwas kaputt wird oder nicht mehr funktioniert und das ist unabhängig von Corona.“