Ein System, das sich selbst trägt: Nachhaltigkeit in Unterfrauenhaid

Erstellt am 01. August 2022 | 04:43
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Im Geflügel-Areal. Karl führt Bürgermeister Friedrich Kreisits, Yvonne Markl und Markus Raab durch die Anlage.
Foto: Foto Tesch
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Das Konzept „Permakultur“ soll das Leben einfacher und nachhaltiger machen.

Gerade in Zeiten von Klimawandel, Energiekrise und teureren Lebensmitteln fragen sich viele, wie man mit Ressourcen am nachhaltigsten umgehen kann. Mit Nachhaltigkeit setzen sich auch Yvonne Markl und Markus Raab auseinander: Die beiden leben seit Februar in Unterfrauenhaid und beschäftigen sich mit dem Konzept der Permakultur, deren gedankliches Grundgerüst in den 1980er-Jahren in den USA entwickelt worden ist.

Es geht dabei um einen ganzheitlichen Blick auf Prozesse und das Entwickeln nachhaltiger Designs. Konkret kann man das am Garten von Yvonne Markl und Markus Raab erkennen: Obwohl sehr naturbelassen, hat hier alles System.

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Permakulturistisch angelegter Garten. Bürgermeister Friedrich Kreisits, Karl, Yvonne Markl und Markus Raab.
Foto: Tesch

„Es geht darum, sich das Leben einfacher und für Mensch und Natur nachhaltiger zu machen, indem man ein System entwickelt, das sich selbst trägt“, erklären die beiden.

In ihrem Garten wachsen die Pflanzen so, dass sie sich gegenseitig bestmöglich unterstützen. Gemähtes Gras wird zum Bedecken und feucht halten der Erde verwendet und biologischer Abfall kompostiert. Dazu nutzt das Paar auch zahlreiche Kräuter und Pflanzen in der Küche, die im eigenen Garten wachsen.

Ab 2023 will Yvonne Markl, die selbst Biologin und Permakulturistin ist, Kurse dazu anbieten. Markus Raab wird sein Wissen als Meditationstrainer weitergeben. Auf der Webseite www.loase.at findet man weitere Informationen dazu.

Naturnahe Haltung ohne den Menschen

Eine ähnliche Herangehensweise pflegt Karl – der Wahlunterfrauenhaider möchte nur mit Vornamen genannt werden – mit seiner Geflügelhaltung in Unterfrauenhaid. In einem großen eingezäunten Grundstück hält der gebürtige Waldviertler verschiedene Arten Geflügel.

Die Tiere haben hier Wasser, Bäume, Büsche und Futterspender – sie können so also möglichst naturnah leben und ohne menschliche Hilfe möglichst lange ohne Schwierigkeiten auskommen. Die Tiere könnten ohne Probleme über den niedrigen Zaun fliegen, tatsächlich bietet ihnen Karl allerdings einen so sicheren und reichhaltigen Ort zum Leben, dass die Vögel innerhalb des Grundstücks bleiben.

Bürgermeister Friedrich Kreisits freut sich sehr über die beiden nachhaltigen Projekte in Unterfrauenhaid, welche auch große Unterstützung von der Gemeinde erfuhren. „Nachhaltigkeit wird in Zukunft immer mehr von Bedeutung sein“, ist Bürgermeister Kreisits überzeugt.