22,7 Prozent weniger Arbeitslose im Bezirk Oberpullendorf

Mit Jahresende waren im Bezirk 1.181 Personen – 692 Männer und 489 Frauen – arbeitslos gemeldet. Das waren um fast 23 Prozent weniger als Ende 2020 – damals waren 1.528 Personen als arbeitslos gemeldet. Laut Regionalstellenleiterin Jutta Mohl vom Arbeitsmarktservice (AMS) ist die Arbeitslosigkeit 2021 enorm schnell gesunken.
„Wir hatten weniger Arbeitslose als im Vorkrisenjahr 2019. So waren Ende 2019 im Bezirk 1.353 Menschen arbeitslos. Das ist erstaunlich, da die Prognosen, nicht sehr aussichtsreich waren“, meint Mohl. „2021 war das Jahr, in dem die Arbeitslosigkeit schneller gesunken ist, als je zuvor. Ganz wichtig war auch der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen bis 24 Jahren um 43 Prozent.“
Rekordzahlen bei offenen Stellen
Rekordzahlen gab es auch bei den offenen Stellen. „Der Fachkräftemangel hat sich in vielen Branchen stark bemerkbar gemacht. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir jemals so viele offene Stellen gemeldet hatten wie 2021“, berichtet Mohl. Rund 250 waren monatlich beim AMS Oberpullendorf geschalten. „Wir haben wieder den persönlichen Kontakt mit den Betrieben gesucht. Das ist uns offensichtlich auch sehr gut gelungen.
Die Befragungen der Unternehmen bezüglich der Zufriedenheit mit dem AMS Oberpullendorf waren fantastisch.“ Ein weiterhin wichtiges Instrument, um Arbeitslosigkeit zu verhindern, sei die Kurzarbeit. So haben seit dem letzten Lockdown am 22. November 2021 im Bezirk 107 Betriebe einen Antrag auf Kurzarbeit gestellt. Betroffen von der Kurzarbeit sind seither 858 Personen.
Arbeitslosigkeit dürfte 2022 weiter sinken
Beim AMS schätzt man, dass die Arbeitslosigkeit 2022 weiter sinken wird, zumal ein Wirtschaftswachstum von 5 Prozent prognostiziert wird. „Ein so hohes Wirtschaftswachstum gab es zuletzt in den 70er- Jahren“, so Mohl. „Außerdem haben wir ein umfangreiches Schulungsangebot zur Verfügung. Wir setzen neben der Vermittlung auf Aus-und Weiterbildung.“ Ein Schwerpunkt wird 2022 auf der Reduzierung der Langzeitarbeitslosigkeit liegen.
„Die Initiative ‚Sprungbrett‘ ermöglicht es uns, Firmen zu fördern, welche langzeitbeschäftigungslosen Menschen eine Chance geben, wieder in den Arbeitsmarkt einzusteigen“, so Mohl. „Der Fachkräftemangel wird noch stärker spürbar werden, Firmen müssen sich überlegen, wie sie zu gut qualifizierten Arbeitskräften kommen und diese auch halten können.“
Dazu plant das AMS zwei Veranstaltungen: Am 23. Feber soll für das Bau- und Baunebengewerbe ein AMS business.talk in Zusammenarbeit mit der Firma Deloitte stattfinden, der Möglichkeiten aufzeigen soll, qualifiziertes Personal zu finden und als Arbeitgeber attraktiv zu sein. Am 3. März wird es dann für den Tourismus- bzw. Gastgewerbebereich eine Netzwerkveranstaltung in Kooperation mit dem AMS Mattersburg geben. Interessierte Betriebe könne sich noch anmelden.