Dörfler entwickelt Sportkleidung mit Mehrwert

Alles begann mit einer Sporteinheit, die mittlerweile mehr als ein Jahr her ist: Der aus Dörfl stammende Michael Peuker und sein damaliger Studienkollege an der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) Nino Perez-Salado machten eine 30-Tage-Sport-Challenge. Dabei fiel ihnen eines auf: wie unpraktisch manche Sportkleidung oft war. „Wir waren im Fitnesscenter und mussten uns immer wieder damit auseinandersetzen, wo wir unsere Handys hingeben sollten“, erinnert sich Michael Peuker. Die beiden Männer kamen schnell auf die Lösung des Problems: Sie begannen funktionale Sportkleidung mit Mehrwert herzustellen und zu vertreiben. Das Start up „PlusGear“ war geboren.
Das Unternehmen richtet sich an Alltagssportler sowie Profis und will für möglichst viele Sportarten praktikable Lösungen anbieten. Zunächst brachten Peuker und Perez-Salado eine Hose auf den Markt, welche einerseits über die Vorteile einer Kompressionshose verfügt, andererseits in mehreren Fächern Handys und andere Wertgegenstände während des Sports schützt. Ein Hoodie mit eingebauter Maske und ein Sport-BH mit Fächern für Schlüssel, Gym-Karte und Co. folgten. Ihre Produkte entwickeln die beiden Gründer gemeinsam mit ihrer Community, die Probleme schildert und von Erfahrungen berichtet. Dieser Community gehören mittlerweile mehr als 100 Athleten sowie Bundesliga- und Nationalteam-Spieler an.
Das Start up ist dabei nur mit Eigenkapital finanziert worden – was gerade in der Textilbranche oft nicht einfach ist, da sehr viel vorfinanziert werden musste. Der Erfolg gab dem Duo aber recht: Das durchschnittliche Wachstum betrage sechzig Prozent pro Monat, so Peuker. Auch der Personalausbau hielt aufgrund fehlender Erfahrung zunächst Herausforderungen bereit. Aktuell ist man zu sechst im Team – die beiden Gründer sowie vier Mitarbeiter –, dieses soll aber noch weiter wachsen, bis Jahresende um drei weitere Personen. Ein wichtiger Begleiter und Mentor von Michael Peuker und Nino Perez-Salado ist Rudolf Dömötör, Leiter des Gründungszentrums an der WU Wien. Die beiden Gründer sammelten darüber hinaus nach dem Studium viel Erfahrung in ihrem Jobleben – im Fall von Peuker als Manager bei Amazon.
„PlusGear“ arbeitet auch viel mit anderen Unternehmen zusammen, wie mit dem John Harris Fitnessstudio, welches Niederlassungen unter anderem in Wien und Graz hat. Auch mit dem Sportartikelhändler Sport 2000 besteht ein Vertrag: Künftig will man die Produkte ebenso im stationären Handel – möglicherweise auch im Burgenland – anbieten. „Im Handel gibt es sehr lange Vorlaufzeiten, da muss man im Normalfall immer ein Jahr einrechnen. Das ist für ein Start up relativ blöd, weil wir immer alles am nächsten Tag haben wollen“, schmunzelt Michael Peuker. Aktuell sind die PlusGear-Produkte im Online-Shop unter plusgear.de erhältlich.
Demnächst darf man ein Shirt erwarten, das geruchsneutral und schweißabsorbierend wirkt und nach dem Training ein angenehmes Gefühl hinterlassen soll. Mittelfristig will das Start up die Produktion in die EU verlagern, um den ökologischen Fußabdruck möglichst klein zu halten.