Deutschkreutzer Budget regt weiter auf

Gemeindevorstand Manfred Kölly (LBL) kritisiert, dass es bisher immer noch keine Budgetsitzung im Gemeinderat gegeben hat. „Mittlerweile haben wir eine vierte Vorlage des Voranschlages bekommen und diese ist immer noch nicht akzeptabel. Außerdem fehlen viele Unterlagen“, so Kölly, der eine klare Diskussion sowie einen Kassasturz für das Jahr 2022 fordert.
„Die Gemeinde schläft in der Pendeluhr. Wir müssen rasch Gespräche führen, um eine gemeinsame Linie zu finden“, so Kölly, der den Ausbau von Krippe und Kindergarten, die Sanierung von Leichenhalle, Vinatrium und Schwimmbad sowie einen Ausbau des Gewerbeparks und des Bahnhofes als wichtige Punkte im Budget sieht. „Ohne Kredit wird es aber vermutlich nicht gehen“, meint Kölly.
Budgetsitzung findet erst im März statt
„Dadurch, dass es eine Stichwahl bei der Bürgermeisterwahl im Oktober gegeben hat, hat sich die Erstellung des Budgets verzögert. Im Rahmen einer Vorstandssitzung wurden Forderungen und Wünsche der anderen Parteien angehört. Diese werden ins Budget eingearbeitet. Ein Kassasturz findet durch den Rechnungsabschluss statt, der demnächst präsentiert wird. Die Budgetsitzung wird voraussichtlich Anfang März stattfinden“, so Bürgermeister Andreas Kacsits (ÖVP).
„Wir hätten auch gerne früher über das Budget verhandelt. Offensichtlich sind die Vorbereitungen nicht so gelaufen, wie es hätte sein sollen. Es ist wichtig, ein Budget auf einer verlässlichen Basis zu erstellen, aber der Bürgermeister sollte hier schon zeitnah seinen Verpflichtungen nachkommen. Wir müssen in der Gemeinde wieder mehr dazu kommen, eine faktenbasierte, seriöse Arbeit zu machen“, so Vizebürgermeister Jürgen Hofer (SPÖ).
Für die SPÖ stehen die Themen Soziales, Kinder und Jugend im Vordergrund. Im Rahmen des Budgets fordert die SPÖ eine Aufstockung des Sozialfonds. „Außerdem müssen in Kindergarten und Volksschule wegen des erhöhten Bedarfs neue Räume geschaffen werden und nach Jahren des Stillstandes endlich auch Mittel für die Ausstattung bereitgestellt werden“, so Hofer.
Diskussion um Wohnraumschaffung
Uneinig sind sich die Parteien bezüglich der Aufschließung der geplanten Rotweinsiedlung (Projekt der ÖVP). Die Schaffung von Wohnraum für Familien stehe für Ortschef Kacsits an erster Stelle. Die LBL vertritt die Meinung, dass man lieber Verhandlungen mit den Grundbesitzern in der Rohrbrunnsiedlung führen soll, bevor man viel Geld in eine neue Siedlung investiert.
Der Meinung, dass Deutschkreutz dringend leistbaren Wohnraum für Familien zur Verfügung stellen muss, ist auch die SPÖ. „Dabei müssen alle Optionen – auch die Rotweinsiedlung – in Betracht gezogen werden. Bedauerlich ist, dass in Bezug darauf die erforderlichen Vorarbeiten nicht so stattgefunden haben, dass die Sache entscheidungsreif ist. Leider ist durch mangelhafte Vorbereitung unnötig Zeit verschwendet worden“, so Hofer.