Julian Tröscher ist im "Einklang mit der Natur"

Julian Tröscher hat die dreijährige Landwirtschaftliche Fachschule in Warth besucht und mit dem Landwirtschaftlichen Facharbeiter abgeschlossen. Danach trat er den Zivildienst beim Arbeiter-Samariterbund in Weppersdorf an, anschließend begann er in einem großen Bio-Betrieb im Nordburgenland zu arbeiten und nebenbei baut er sich zuhause seine eigene, kleine Landwirtschaft mit Direktvermarktung auf. „Ich wollte als kleiner Junge schon immer einmal meinen eigenen Bauernhof haben. Ich finde es schön, in und mit der Natur zu arbeiten. Es motiviert mich sehr, mir was Eigenes aufzubauen“, so Tröscher.
In seiner Landwirtschaft hat er auch Tiere zu versorgen. „Ich muss mich täglich um meine Hühner kümmern, das bedeutet in der Früh muss ich sie füttern und mit frischem Wasser versorgen und lasse sie aus dem Stall ins Freie. Dort stehen den 40 Damen und ihrem Pepi den ganzen Tag über ein paar tausend Quadratmeter saftiges Gras zum Fressen, Scharren und Baden zur Verfügung. Wenn ich dann am Abend nach Hause komme, nehme ich die Eier mit einem kleinen Korb ab, so wie ich es von meinem Opa gelernt habe. Wenn ich alle Eier eingesammelt habe, bereite ich sie für den Verkauf an meine Kunden vor.“
Ab Hof-Verkauf von frischem Gemüse
„Ich baue verschiedenstes Gemüse an, das ich dann über meinen Hofverkauf oder am Bauernmarkt verkaufe“, erklärt Tröscher. Am meisten Freude an seiner Arbeit machen ihm die Natur und die Tiere. „Man kann jeden Tag so viel von der Natur und den Tieren lernen. Wenn man die Tiere gut und artgerecht behandelt, geben sie einem viel zurück“, ist Julian Tröscher überzeugt.
Bio, regional und nachhaltig
Sein Fokus liegt auf regionalen und biologischen Produkten. „Für mich bedeutet Bio-Landwirtschaft im Einklang mit der Natur zu arbeiten und nicht der Natur alles wegzunehmen. Man muss darauf schauen, dass man die Böden nicht zu sehr ausnutzt, sondern abwechslungsreich mit den verschiedensten Kulturen bebaut. So können wir die Artenvielfalt und unsere guten, nährstoffreichen Böden erhalten. Den Tieren will ich genügend Platz im Stall und reichlich Auslauf gewähren“, so der Jungbauer.
Auch die Regionalität hat für Tröscher einen hohen Stellenwert. „Regionalität heißt für mich, regional einzukaufen, Produkte aus dem Burgenland oder Österreich. Am besten wäre, direkt beim Landwirt oder in einem regionalen Geschäft einzukaufen. Bei uns im mittleren Burgenland gibt es immer mehr solcher Möglichkeiten. Wenn man regional einkauft, bekommt der Landwirt auch den fairen und angemessenen Preis, den das Produkt verdient.“
Nachhaltigkeit ist ihm ebenfalls wichtig. „Wir müssen lernen, nachhaltig zu denken und zu leben. Das beginnt schon im Kleinen. Zum Beispiel eine Stofftasche statt ein Einwegsackerl zu verwenden.“ Zukünftig möchte sich Julian Tröscher auf die Direktvermarktung von Gemüse und eventuell von Geflügel und Eier spezialisieren, seine eigene Landwirtschaft weiter aufbauen und die Produkte direkt an den Endverbraucher oder an die nähere Gastronomie verkaufen.