Bad Tatzmannsdorf: Thermen steht das Wasser bis zum Hals. Adventzeit ist Thermenzeit, aber hohe Energiekosten machen zu schaffen. Investitionen in erneuerbare Energie gegen die Krise.

Von Bertie Unger. Erstellt am 01. Dezember 2022 (04:17)
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Die hohen Energiepreise werden nicht 1:1 an die Gäste übertragen. Investitionen in erneuerbare Energie sollen die hohen Kosten auf Sicht abfedern.
BVZ

Schlechte Nachrichten für Wellness-Fans. Thermen stöhnen unter den hohen Energiekosten und rechnen mit enormen Kostenexplosionen.

„Das Thema Energie ist immer eine relevante Position in unseren Kalkulationen gewesen, aber jetzt werden sich die Energiekosten für das nächste Jahr verdreifachen“, sagt AVITA-Geschäftsführer Peter Prisching. „Wirtschaftlich ist das eine enorme Herausforderung, der wir uns stellen müssen und stellen. Es ist aber auch klar, dass wir Unterstützung einfordern werden, weil es sonst kein vernünftiges Ergebnis geben kann“, meint Prisching. Eine 1:1 Weitergabe an den Kunden ist unmöglich, weil die Energiekosten ja auch jeden Haushalt betreffen.

Preiserhöhung ja, aber nicht zu jedem Preis

„Wir müssen erhöhen“, sagt Prisching. „Wir erhöhen aber nicht in dem Ausmaß, um die Kosten abfedern zu können. Das werden wir selbstverständlich nicht tun“, meint Prisching, der auch nicht auf Kosten der Energie einsparen will. Die Thermalwassertemperatur wird nicht gesenkt. Die Saunakabinen werden alle offenbleiben und ein temporäres Zusperren, wie es vor allem ungarische Thermen ins Auge fassen, kommt ebenfalls nicht in Frage.

„Wir werden die Energie optimieren und in der Anlage selbst Investitionen tätigen. Wir planen eine Photovoltaikanlage auf den Dächern des Ressorts. Dazu bekommen wir einen Biomasseanschluss, wir wollen auch in die ganze Bäder- und Haustechnik investieren, um für die Zukunft abgesichert zu sein. Das alles wird aber nicht auf einmal umsetzbar sein, weil das nächste Jahr herausfordernd wird“, sagt Prisching. Und das ist wichtig, denn diese Belastung färbt ja auf die ganze Region ab, mit Thermen als Lebensader für viele regionale Betriebe und Lieferanten, die mit den Wellnessoasen kooperieren.