Verein RE.F.U.G.I.U.S: Erinnerungsarbeit geht weiter

Erstellt am 27. März 2023 | 12:00
Lesezeit: 3 Min
30 Jahre RE.F.U.G.I.U.S.
Paul Gulda, Landesrat Leonhard Schneemann, Bürgermeister Martin Kramelhofer und Verlagsleiter Horst Horvath (v.l.) präsentierten das neue Buch "Wir werden uns der Aufgabe nicht entziehen...".
Foto: Landesmedienservice Burgenland
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Die Ermordung von 180 jüdischen Zwangsarbeitern beim Südostwallbau in Rechnitz bleibt unvergessen. Die Tat steht ausser Zweifel, das Massengrab konnte trotz mehrerer Suchaktionen noch nicht gefunden werden. RE.F.U.G.I.U.S . präsentierte zum 30jährigen Jubiläum des Vereins ein neues Buch.

Der Verein RE.F.U.G.I.U.S. sorgt dafür, dass die letzten Spuren jüdischen Lebens als Orte des Erinnerns erhalten bleiben und die Opfer des Nationalsozialismus nicht in Vergessenheit geraten. Das tut der Verein seit 30 Jahren und die jährliche Gedenkfeier am Kreuzstadl in Rechnitz ist ein wichtiges Mosaikteilchen dieser Erinnerungsarbeit.

Niemals vergessen..

Das Massaker von Rechnitz, bei dem 180 jüdische Zwangsarbeiter ermordet wurden, hat sich in das kollektive Bewußtsein des Vereins gebrannt. Das Massaker geschah in der Nacht zum 25. März 1945. Irgendwo in der Nähe des Kreuzstadls, den RE.F.U.G.I.U.S. als Mahnmal hält. Als stummen Zeugen für die Wahnsinnstat lokaler Nazi-Prominenz, die ein Fest auf Schloss Rechnitz nur kurz mal verließ. Nach dem Massenmord kehrten die Täter zurück und feierten weiter. Die Todesnacht wurde lange tot geschwiegen, beschäftigt das Dorf an der Grenze aber noch immer.

Buchpräsentation zum Jubiläum

Rechtzeitig zum Jubiläum wurde das Buch „Wir werden uns der Aufgabe nicht entziehen“ präsentiert. Und es erzählt die Geschichte des Vereins, der so prominente Namen wie Paul Gulda, Horst Horvath, Lutz Popper, Wolfgang Horwath u.v.m. unter einem Deckmantel vereint. Um die furchtbaren Tatewn der Nazischergen nur ja nicht zu vergessen und um zu verhindern, dass Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit immer noch allzu präsent sind.

Gedenkstätte mit Tiefgang

Der Kreuzstadl wurde 1993 zur Gedenkstätte erklärt. Grabungen in Abstimmung mit der israelischen Kultusgemeinde gibt es seit 1986. Sollte das Massengrab gefunden werden, will man die Stelle zu einer Gedenkstätte machen. Die Jagd nach den Mördern ist nicht mehr relevant. Es geht darum, den Ermordeten eine würdige letzte Ruhestätte zu geben.

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