Gemeinderat auf Kuschelkurs: Überraschende Einigkeit

Überraschungen gab es in der letzten Gemeinderatssitzung so einige: Der angestrebte Beschluss zum Verkauf des Internats an die Landesimmobiliengesellschaft (LIB), die daraus ein Haus der Volkskulturen errichten möchte, wurde kurzerhand von der Tagesordnung abgesetzt. „Es fehlten bis zur Sitzung wichtige Unterlagen“, rechtfertigte Stadtchef Georg Rosner gleich zu Beginn die Entscheidung.
Stadt hat rund 773.000 Euro an Schulden abgebaut
So richtig gestritten wird im Oberwarter Gemeinderat in den letzten Jahren ja ohnehin nicht, aber lauter einstimmige Beschlüsse sind dann doch eher selten, nicht so in der letzten Sitzung, wo die Opposition sogar dem Rechnungsabschluss 2021 zustimmte.
„Wir alle sind daran interessiert, unsere Stadt erfolgreich in die Zukunft zu führen. Wer mich kennt, der weiß, dass ich mit den KollegInnen im Stadt- und Gemeinderat über die Parteigrenzen hinweg zusammenarbeite. Miteinander geht nicht nur mehr, miteinander geht’s auch besser. Die einstimmigen Beschlüsse der vergangenen Sitzung sind der beste Beweis dafür, dass in der Verwaltung umsichtig gearbeitet wird und auf politischer Ebene die Sache im Vordergrund steht“, ist Rosner überzeugt, der davon spricht, dass sich der Rechnungsabschluss – trotz der schwierigen Situation aufgrund der andauernden Corona-Pandemie — auch sehen lassen könne.
Rund 773.000 Euro Schulden konnte man 2021 in der Stadtgemeinde abbauen und zahlreiche Projekte, „wie den Hangwasserschutz in St. Martin, die Sanierungsarbeiten am Wehoferbach, Erneuerungen von Wasserleitungen und den Ankauf von Fahrzeugen, ausschließlich aus Eigenmitteln finanzieren“, erklärte Rosner. Im Finanzierungshaushalt ging sich zwar kein Plus aus, aber „durch eine konsequente Budgetdisziplin in den vergangenen Jahren wurde eine solide Finanzbasis geschaffen“, sagt Rosner im Hinblick auf große Projekte, wie dem Bildungscampus oder dem Stadtgarten sowie dem Projekt zur Neugestaltung der Innenstadt.
Mehr als 11.000 Euro an Zinsen gespart
Ein Schmankerl aus dem Rechnungsabschluss hatte dann auch Buchhaltungs-Chef Christian Resch für den versammelten Gemeinderat parat: „Durch den Bankenwechsel zur Raiffeisenbank habe man sich 2021 über 11.000 Euro an Zinsen gespart.“