„Mamas Küche“ setzt ganz auf Süßes. Mit Jahresende wird das Standbein der Gemeinschaftsverpflegung bei „Mamas Küche“ in Oberwart eingestellt. Kindergärten und Schulen werden dann von den „Step Gästehäusern“ beliefert. „Mamas Küche“ setzt dann ausschließlich auf die Produktion von Mehlspeisen.

Von Carina Fenz. Erstellt am 08. Dezember 2022 (05:26)
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Volkshilfe Burgenland Präsidentin Verena Dunst, Projektleiterin Erika Güli und die Fachkräfte der Mehlspeisküche.
Volkshilfe

22 Bildungseinrichtungen von Schulen bis Kindergärten im Bezirk Oberwart und der angrenzenden Steiermark wurden zuletzt von „Mamas Küche“, einem vom AMS Burgenland geförderten Sozialprojekt unter der Trägerschaft der Volkshilfe Burgenland, mit Essen beliefert.

Rund 330 Portionen haben die Mitarbeiterinnen, langzeitarbeitslose Frauen, Wiedereinsteigerinnen über 50 und Frauen mit Migrationshintergrund, dafür täglich gekocht. Mit Jahresende ist Schluss damit. Ab 2023 konzentriert man sich auf die Produktion von Mehlspeisen und das, obwohl der Bedarf in der Gemeinschaftsverpflegung enorm im Steigen ist, wie Erika Güli, Projektkoordinatorin weiß.

Auch das zweite Standbein von Mamas Küche, die Backstube, sei, so Güli, am explodieren. Vor knapp zehn Jahren produzierte man bei Mamas Küche nur halb so viele Portionen pro Tag, wie aktuell.

Arbeitszeiten für Frauen müssen flexibler sein

„Das Projekt dient aber nach wie vor der Wiedereingliederung arbeitssuchender Frauen und nach wie vor werden wir auch an Vermittlungserfolgen gemessen. Aufgrund der guten Auftragslage wird die Zeit fürs sozialpädagogische Arbeiten aber immer weniger“, schildert Güli einen Grund, warum man sich entschieden hat, das Standbein der Gemeinschaftspflege aufzugeben.

Für die Backstube habe man sich entschieden, weil die Arbeitszeiten für die Frauen flexibler sind. „Frauen sind die Multiplikatoren in den Familien und dementsprechen flexibel müssen sie auch sein. Da ist es nicht so einfach, jeden Tag um 6 Uhr seinen Dienst in der Küche zu beginnen“, schildert Güli.

In der Backstube sei man wesentlich flexibler und könne den Frauen mehr Sicherheit geben und auch stärker auf sie eingehen, so Güli.

In den vergangenen 25 Jahren haben über 1.000 Frauen das Projekt durchlaufen. Die durchschnittliche Vermittlungsquote liege bei 40 Prozent.