Initiative gegen Wohnbauprojekt

Erstellt am 23. März 2023 | 06:00
Lesezeit: 3 Min
Bielfeld Pinkafeld
Auf dieser Fläche plant die OSG den Bau von 10 Doppelhäusern.
Foto: zVg, zVg
Werbung
Die OSG plant im Bielfeld den Bau von 10 Doppelhäusern. Die Anrainerinnen und Anrainer fordern den Stopp des Projektes, um das Naherholungsgebiet zu erhalten.

Die OSG möchte im Bielfeld Reihenhäuser bauen. Zuerst war in einer Aussendung der Siedlungsgenossenschaft von 20 Häusern die Rede, OSG Obmann Alfred Kollar gab nun aber gegenüber der BVZ an, dass nicht 20 sondern 10 Häuser geplant sind. Für die Bürgerinitiative Bielfeld ändert das wenig. Sie möchte das Projekt stoppen, 120 Unterschriften wurden bereits gesammelt, zusätzlich unterstützen inzwischen über 100 Leute eine online Petition der Initiative (Stand 22. März).

Der Standort, auf denen der Bau der Doppelhäuser geplant ist, liegt unmittelbar neben dem Areal, auf dem die Stadtgemeinde 2021 den Bau eines neuen Kindergartens angedacht hatte. Damals gab es bereits Kritik von Bürgern, die durch die Bebauung der Fläche ein gesteigertes Verkehrsaufkommen befürchteten.

Die erhöhte Verkehrsbelastung ist auch für die Bürgerinitiative Bielfeld ein Grund, gegen das Wohnprojekt vorzugehen: „Die Verkehrssituation ist in diesem Areal so schon schwierig. Uns geht es aber vor allem auch darum, dass durch den Bau das Naherholungsgebiet zerstört wird. Auf dem Areal gehen viele Menschen spazieren. Außerdem wollen wir nicht, dass noch mehr Acker- und Wiesenflächen in Pinkafeld versiegelt werden. Es wäre wichtig, dass zuerst ein Konzept für die vielen Leerstände in der Innenstadt ausgearbeitet wird“, nennt Sandra Zapfel von der Bürgerinitiative einige ihrer Bedenken.

Die Bürgerinitiative richtete sich nun mit der Forderung, das Areal zurück zu widmen, an den Gemeinderat. Dieser wird in seiner nächsten Sitzung am 28. März über das weitere Vorgehen debattieren, die ÖVP ließ den Tagesordnungspunkt „Bürgerinitiative Bielfeld“ auf die Tagesordnung setzen. „Wir finden, dass die Menge an Unterschriften zeigt, wie viele Menschen das Thema betrifft und wollen, dass dieses Gehör findet“, meint Vizebürgermeisterin Carina Laschober-Luif. Bürgermeister Kurt Maczek stuft die Situation als schwierig ein. Es müsse mit allen Seiten gesprochen werden.

OSG-Obmann Alfred Kollar meint zu der Kritik der Initiative, dass gerade Pinkafeld ein Paradebeispiel dafür sei, dass sich die OSG gegen die Verschwendung von wertvollen Ackerflächen stellt. Sie habe in Pinkafeld immer auf Liegenschaften in unmittelbar verbautem Gebiet gesetzt und dort Wohnbauprojekte realisiert.

„Was das gegenständliche Grundstück betrifft, liegt dieses unmittelbar anschließend an Gewerbe-/Industriegebiet und gegenüberliegend einem Wohngebiet, in dem auch offensichtlich die unmittelbaren Verfasser des Schreibens ihre Einfamilienhäuser haben. Wir gehen davon aus, dass auch dieses Wohngebiet durch entsprechende Umwidmung von Ackerflächen entstanden ist und nicht durch die Nachnutzung von bereits versiegelten Flächen. Aber wie heißt es so schön: Beati possidentes (lateinisch für „Glücklich die Besitzenden“). Auf unser Thema umgelegt, Hauptsache wir durften unser Haus bauen und was jetzt junge Familien mit ihrem Häuserwunsch machen, ist völlig unerheblich“, ärgert sich OSG-Obmann Koller über den Protest.

Werbung