Wirtschaftsprüfer: "Wurden Opfer einer Täuschung"

Die Wirtschaftsprüfer hatten die Jahresabschlüsse der Commerzialbank Mattersburg im Burgenland AG in den Jahren 2006 bis 2018 geprüft.
"Die aktuell aufgedeckten Erkenntnisse erwecken den offensichtlichen Verdacht, dass die verantwortlichen Prüfer der TPA Wirtschaftsprüfung GmbH unerwartet Opfer einer umfangreichen und komplexen Täuschung durch das Management der 'Commerzialbank Mattersburg im Burgenland AG' wurden", teilten die Wirtschaftsprüfer am Mittwochnachmittag in einer Aussendung mit.
Die TPA Wirtschaftsprüfung fühlt sich von der Bank hinter das Licht geführt: "Es wurde das Vertrauen der Prüfer in die Korrektheit der zur Verfügung gestellten Unterlagen offensichtlich missbraucht, die Ermittlungen dazu laufen bereits und werden voraussichtlich in den kommenden Tagen durch die Behörden veröffentlicht", so die Wirtschaftsprüfer. Man habe die Prüfung der Commerzialbank Mattersburg "stets korrekt und unter Einhaltung aller gesetzlichen und berufsrechtlichen Bestimmungen sowie fachgerecht" in den Jahren 2006 bis 2018 (letztes Testat) durchgeführt.
Der Bestätigungsvermerk des Jahresabschlusses der Commerzialbank Mattersburg für das Geschäftsjahr 2019 wurde laut TPA Wirtschaftsprüfung nicht erteilt, weil die Übergabe von prüfungsrelevanten Unterlagen seitens der Bank nur schleppend oder gar nicht erfolgte. Daher habe seit Monaten die aktuelle Prüfungstätigkeit geruht.
Die Wirtschaftsprüfer haben nun die Testierung der Commerzialbank-Jahresabschlüsse aufgrund der aktuellen Entwicklungen zurückgezogen: "Die nun durch die FMA aufgedeckten Unregelmäßigkeiten haben natürlich einen sofortigen Widerruf von Bestätigungsvermerken der Vergangenheit zur Folge. Die notwendigen Maßnahmen dazu werden zur Stunde von den Wirtschaftsprüfern, die selbst erst heute aus den Medien von den Malversationen erfuhren, veranlasst", so die TPA Wirtschaftsprüfung. Man habe den Behörden "die volle Unterstützung bei der Aufklärung dieses offensichtlichen Betrugsfalls" zugesichert.