FC Deutschkreutz: Pürrer-Trennung mit Nachspiel

Eine durchwachsene Vorbereitung mit vielen Gegentreffern - auch gegen unterklassige Gegner – sowie eine magere Punkteausbeute in den ersten drei Frühjahrsrunden kosteten Deutschkreutz-Coach Mario Pürrer nur eine Woche nach Parndorfs Paul Hafner und Schattendorfs Alfred Wagentristl als dritten Burgenlandliga-Trainer im Frühjahr den Job.
Nach dem wenig zufriedenstellenden Unentschieden gegen den damaligen Vorletzten aus Andau sowie das Schlusslicht aus Güssing (jeweils 1:1) trat der FCD-Vorstand am vergangenen Samstag zusammen, um die aktuelle sportliche Situation genau unter die Lupe zu nehmen. Das Ergebnis: „Wir mussten die Reißleine ziehen“, fasst Obmann Robert Strobl zusammen, um ins Detail zu gehen. „Wir hatten das Gefühl handeln zu müssen, um das Ruder wieder herumzureißen. „Mir tut dieser Schritt sehr weh. Mario hat viel Engagement und Mut zu Neuem gezeigt. Ich möchte mich im Namen des Vereins für die gute Zusammenarbeit bedanken und wünsche Mario für seine Zukunft alles Gute“, war in der Presseaussendung des Tabellen-Achten am vergangenen Sonntag zu lesen. Von einer einvernehmlichen Trennung war die Rede, was auch am Montagabend noch so den Anschein hatte. „Mario verabschiedete sich vom Team, wir hatten noch ein gutes Gespräch“, erzählt FCD-Obmann Robert Strobl, um am nächsten Morgen aus allen Wolken zu fallen. „Ich wurde von aufgebrachten Fans mit einem Artikel in der Kronenzeitung konfrontiert. Damit habe ich nicht gerechnet.“
Darin prangerte der scheidende Trainer gleich mehrere Missstände in der Vereinsführung an. Vereinsboss Robert Strobl zeigt sich irritiert, will allerdings keine Schlammschlacht aufkommen lassen: „Ich weiß nicht, was Mario da geritten hat. Wir haben immer versucht gut zusammenzuarbeiten. Wir, als Funktionärsteam, haben ihn auch in schwierigen Phasen immer unterstützt. Bis gestern war das Verhältnis eigentlich auch sehr gut.“
Vor allem ein Feedbackbogen, der dem Coach kurz vor Weihnachten ausgehändigt wurde, sorgt auch drei Monate später noch für Ärger. „Da ging es nicht nur um Traineragenden, sondern auch um organisatorische Dinge“, erklärt Strobl. „Wir haben viele Dinge im Verein hinterfragt, weil wir uns ständig verbessern wollen.“
In Deutschkreutz ist man um Ruhe bemüht
Ein paar versöhnliche Worte richtet Pürrer seinem Ex-Klub dann aber doch noch aus: „Ich bin dankbar für die Erfahrung und auch das Vertrauen, das man mir als jungem Trainer geschenkt hat. Ich wünsche der Mannschaft und dem Klub weiterhin alles Gute“, so der 33-Jährige. Seitens des Vereins will man keine Schlammschlacht mit dem Ex-Coach vom Zaun brechen. „Wir werden diese Dinge nicht weiter kommentieren, konzentrieren uns voll und ganz auf das anstehende Auswärtsspiel in Kohfidisch“, zieht Strobl einen Schlussstrich unter die leidige Causa.
Wichtig ist, dass nun wieder Ruhe und Stabilität in die Mannschaft kommt.“ Michael Pittnauer, Trainer FC Deutschkreutz
Sportlich gab es beim Montagtraining eine Art Neustart. Erstmals wurde nach den Vorgaben des neuen Trainerteams Michael Pittnauer und David Lämmermeyer trainiert. Das ehemalige Stürmer-Duo der Rot-Schwarzen soll die zuletzt lahmende Offensivabteilung wieder in Schwung bringen und gleichzeitig die Defensive stabilisieren. „Wir müssen jetzt wieder Ruhe rund um die Mannschaft reinbringen und für Stabilität sorgen“, erklärt Pittnauer seine ersten Schritte. Dafür wird die Dreierkette vorerst wieder einer Viererabwehr weichen. „Wir greifen dabei auf Altbewährtes, das schon gut funktioniert hat, zurück“, so der UEFA-B-Lizenz-Trainer.
Kadertechnisch hofft man auf die Rückkehr der zuletzt erkrankten David Thumberger und Christian Stutzenstein in den Spieltagskader. Für Christopher Lipowsky kommt das Spiel noch zu früh.