Dragonz wieder knapp geschlagen

Das Match gegen den UBSC Graz am Mittwoch wurde zum Spiegelbild der Partie vom Wochenende. Wie gegen die Kapfenberg Bulls war spielerisch eine klare Verbesserung zu den Desaster-Matches gegen die Timberwolves und die Traiskirchen Lions. Wie in der Vorwoche konnten die Drachen das Duell gegen einen - zumindest statistisch gesehen - überlegenen Gegner bis zum Buzzer offen halten. Anders als in der Vorwoche bekamen die Fans aber kein Offensivspektakel zu sehen, sondern eher eine Defensivschlacht.
Bester Mann am Court war abermals Kyran McClure, der mit 32 Punkten sein Gegenüber - den mit 614 Punkten in dieser Saison besten Scorer der gesamten Liga, Zach Cooks - alt aussehen ließ. Sechs Dreier, hundert Prozent-Quote bei Freiwürfen und fünf Assists hat der US-Legionär zu Buche stehen. Punktemäßig war Aristide Boya gegen Graz deutlich schwächer unterwegs als zuletzt, dafür sicherte er den Luftraum unterm heimischen wie unterm gegnerischen Korb vorbildlich mit 16 Rebounds. Nick Allen - bei dem es sonst seit der Positionsrochade noch nicht so richtig läuft - schnappte ebenfalls elf Rebounds. Mit insgesamt 39:33 in der Rebound-Statistik wird aber auch klar: Beide Teams ließen wegen schlechter Chancenverwertung viel Potenzial liegen, was sich auch im niedrigen Endstand von 70:75 äußerte.

Mit wenig Rotationen und ohne Petar Cosic zeigten die Drachen vorne wie hinten solide ihr Können. „Rein spielerisch ist es mit unserem Aufwärtstrend weiter nach oben gegangen“, findet auch Head Coach Felix Jambor. „Wir haben uns mit Live-Ball Turnovern, die zu leichten Punkten geführt haben, selbst ins Knie geschossen. Man muss aber auch Respekt an Graz zollen, die im richtigen Moment die Big-Shots getroffen und das Spiel sicher nach Hause gebracht haben.” Auch Top-Scorer McClure ist zuversichtlich: „Wir haben gezeigt, dass wir das Team sein können, das wir uns zu Beginn der Saison vorgestellt haben.“ Nun gelte es, „an den kleinen Dingen zu arbeiten.“
Gelingt endlich die Revanche gegen Fürstenfeld?
Wichtig wird für die kommenden Runden sein, dass die Eisenstädter ihre Pferdestärken auch tatsächlich zum richtigen Zeitpunkt auf den Boden bekommen. Soll heißen: auch einmal gegen ein „schwächeres“ Team eine Bestleistung abrufen. Am Sonntag (15.30 Uhr) geht es wieder gegen ein steirisches Team, diesmal gegen die Fürstenfeld Panthers. Die Mit-Aufsteiger waren in der Zweiten Liga als „Angstgegner“ der Eisenstädter verschrien, auch in der Superliga steht es bislang 2:0 für die Meister der Vorsaison. Während das Heimmatch des Grunddurchgangs noch knapp verloren ging, war die 102:51-Niederlage (!) in Fürstenfeld natürlich besonders schmerzhaft. Der kleine Steve Robinson Jr. - mit 1,67 Meter der drittbeste Scorer der Liga mit durchschnittlich 21,6 Punkte pro Match - machte den Eisenstädter dabei ebenso das Leben schwer wie der Norweger Andrija Blatancic, der nicht weit dahinter auf Platz vier in der Rangliste der Top-Scorer liegt.
Wichtig wird das Match vor allem, da sich die Panthers und die Dragonz um Platz vier in der Qualifikationsrunde matchen - alles darunter muss um den Abstieg zittern. Ein Auge ist dabei auch auf die Zweite Liga gerichtet: Die Mattersburg Rocks und die BBU Salzburg matchen sich beim Stand von 1:1 im Play-off um den Einzug ins Halbfinale. Gewinnt Mattersburg, ist für die Superligisten der Abstieg vom Tisch. Denn nur die Salzburger hätten Interesse an einem Aufstieg. Die Rocks dagegen haben schon mehrmals klar gemacht, dass sie auch als Meister in der Zweiten Liga bleiben. Es wird also spannend im heimischen Basketball-Sport.