Nächster Schritt in die Bundesliga

Erstellt am 01. Mai 2015 | 20:53
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Foto: NOEN, Martin IVANSICH
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Der SV Mattersburg setzte sich am Freitagabend gegen den SKN St. Pölten völlig verdient mit 4:0 durch und kam damit seinem großen Ziel – dem Wiederaufstieg in die Tipico Bundesliga – wieder einen Schritt näher.
Weil Aufstiegs-Konkurrent LASK bei Austria Lustenau 2:1 erfolgreich blieb, beträgt der Vorsprung auf die Linzer fünf Runden vor Schluss weiter zehn Punkte. Jetzt können die Burgenländer am nächsten Spieltag alles klarmachen.  
 
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Denn am kommenden Freitag folgt nämlich (der FC Liefering darf aufgrund der Red Bull-Zugehörigkeit – Stichwort Salzburg ganz oben – bekanntlich nicht aufsteigen) das direkte Duell in Pasching gegen den LASK. Mit dem Erfolg gegen St. Pölten hat sich der SVM nun eine hervorragende Ausgangsposition für das Saisonfinale bewahrt – der Grundstein für den Wiederaufstieg ist längst gelegt. Und die Rechnung ist einfach: Siegen die Burgenländer bei den Oberösterreichern, würde der Vorsprung vier Runden vor Schluss 13 Punkte betragen, was den Aufstieg bedeuten würde!

MATTERSBURG – ST. PÖLTEN 1:0.
Zum Spiel: Die Partie begann durchaus verheißungsvoll und versprach einen offenen Schlagabtausch. Bereits in Minute drei wurde dem SKN ein Freistoß aus verheißungsvoller Distanz zugesprochen, Marcel Holzmanns Versuch wurde aber vom Haaransatz eines Mattersburgers über das Tor gelenkt. Auf der Gegenseite bediente Alois Höller nach knapp sechs Minuten Markus Pink, dessen Schuss aus rund elf Metern knallte aber über das Tor.



So verheißungsvoll das Duell startete, so sehr flachte das Match danach jedoch ab. Glücklicherweise sollte es aber kein dauerhafter Zustand bleiben, nach 28 Minuten klopfte endlich wieder eine Mannschaft am gegnerischen Tor an. Es war Markus Pink, der die bis dahin beste Chance des Spiels vorfinden sollte, als er aus halblinker Position auf Christoph Riegler zulief,  im SKN-Goalie aber seinen Meister fand. 

Einwurf-Assist beim Führungstreffer 

In der 35. Minute ging der Aufstiegs-Favorit aus dem Burgenland schließlich in Führung. Die Entstehung war kurios: Der für den gelbgesperrten „Mike“ Novak in die Mannschaft gerutschte Legionär Fran Sanchez schickte den Ball per Einwurf auf die Reise – Karim Onisiwo gab dem Runden mit seinem Kopf noch eine neue Flugkurve und der Ball landete über dem verdutzten Riegler in der langen Ecke – 1:0.
Erst dann wurden die bis dahin punkto zwingender Chancen sehr zurückhaltenden Niederösterreicher nach vorne etwas agiler. Ein Schuss von Lukas Thürauer wurde abgefälscht, landete aber neben dem Tor. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff kam Daniel Segovia im Sechzehner zum Ball, sein Schuss fiel aber zu schwach und zu zentral aus – kein Problem also für U21-Teamkeeper Markus Kuster.

Dynamischer Start,begeisterndes Ende

War die erste Halbzeit über weite Strecken ausgeglichen, so offenbarte die Rückkehr beider Teams nach der Pause dann die Kräfteverhältnisse der Tabelle. Grün-Weiß agierte dynamisch und drückte die Niederösterreicher zunehmend in deren Hälfte. Erst machte sich Christoph Riegler bei einem Ausflug Richtung Seitenoutlinie beinahe selbst einen Bärendienst, als er den Ball an Pink verlor und ihn aber dann noch zu Fall bringen konnte (Gelb war die Folge), dann hatte Michi Perlak das 2:0 auf dem Fuß. Die Nummer 20 des SVM wurde mustergültig im Sechzehner bedient, seinen Abschluss entschärfte Riegler aber mit einem tollen Reflex. Chancenlos war der St. Pölten-Tormann dann aber wenig später, als Markus Pink mit dem Treffer zum 2:0 die Vorentscheidung gelang: der an diesem Tag extrem spielfreudige Kapitän Patrick Farkas setzte sich über rechts durch, seine Hereingabe wehrte Martin Grasegger zu kurz (und noch dazu als Quasi-Assist) ab, Pink sagte danke und schob den Ball in die Ecke.

In der Folge musste St. Pölten mehr aufmachen, die sich bietenden Räume nahmen die Burgenländer für Konterstöße gerne an – und letztlich wurde es dann noch ein begeisternd klarer Erfolg des Bundesliga-Aufsteigers in spe. Nedeljko Malic setzte einen Corner per Kopf zum 3:0 in die Maschen, wenig später schloss Referee Walter Altmann Martin Grasegger nach einem Foul an Pink im Sechzehner aus. Den verhängten Elfer verwertete der Gefoulte zum 4:0, es war sein 16. Saisontreffer - somit hält der Kärntner übrigens bei ebensovielen Toren wie Karim Onisiwo (der im Finish noch die Stange traf). Es war der begeisternde Schlusspunkt eines erfolgreichen Abends – und die Rufe der Tipico Bundesliga Richtung Mattersburg werden lauter und lauter …
 

STATISTIK

SV MATTERSBURG – SKN ST. PÖLTEN 4:0 (1:0).- Torfolge: 1:0 (35.) Onisiwo, 2:0 (54.) Pink, 3:0 (73.) Malic, 4:0 (76.) Pink (Foulelfer).

Rot: Grasegger (75., Torraub).
Gelb: Pink (49., Unsportlichkeit), Perlak (93., Unsportlichkeit); Schibany (30., Foul), Parada (43., Foul), Riegler (46., Foul).
SR: AltmannEigler.- Pappelstadion, 3.300.
Mattersburg: Kuster; Höller, Malic, Rath, Fran; Farkas (77. Doleschal), Prietl (79. Sprangler), Jano, Perlak (83. Erhardt), Onisiwo; Pink.
St. Pölten: Riegler; Grasegger, Huber, Wisio (62. Hartl), Holzmann; Dober, Ambichl, Parada, Thürauer; Schibany (79. Hayden), Segovia (85. Mosböck).
 

STIMMEN

SVM-Trainer Ivo Vastic: „Wir schauen weiter von Spiel zu Spiel, das war der nächste Schritt in Richtung unseres Ziels. Die Konzentration liegt jetzt schon auf dem Spiel gegen den LASK.“

SVM-Präsident Martin Pucher: „Natürlich können wir rechnen, aber wir halten nach wie vor den Ball flach, auch wenn es sehr gut aussieht. Die Mannschaft hat mit dem Sieg gegen Horn zurück in die Spur gefunden, hat sich in den letzten Spielen wieder sehr laufstark präsentiert und heute verdient gewonnen.“ 

SKN-Trainer Jochen Fallmann: „Es hört sich zwar komisch an, aber wir haben in der ersten Halbzeit das Spiel im Griff gehabt, waren aber zu wenig konsequent. Das schnelle Tor nach der Pause hat das Spiel dann entscheiden, letztlich geht der Sieg auch in dieser Höhe in Ordnung.“

SKN-Goalie Christoph Riegler: „In der ersten Halbzeit haben wir das Spiel noch einigermaßen offenhalten können, nach der Pause haben wir den Mattersburgern aber vor allem über die rechte Seite einfach zu viel Räume gelassen. Offensiv haben wir außerdem keine Akzente mehr gesetzt – das 0:4 sagt alles.“

SVM-Kapitän Patrick Farkas: „Wir haben unser Ziel – drei Punkte – erreicht, gut gespielt und fahren jetzt nach Pasching, um alles klarzumachen.“

SVM-Spieler Nedeljko Malic: „Das Tor widme ich meiner Tochter Zoa, die vor acht Wochen auf die Welt gekommen ist und wo ich es noch genau rechtzeitig zur Geburt geschafft habe (Anmerkung: Es war der 2:1-Auswärtssieg in St. Pölten…).

SVM-Spieler Michael Perlak: „Es war ein gelungener Auftritt von uns. Wir fahren jetzt gestärkt zum Auswärtsmatch gegen den LASK.“

SVM-Spieler Michael Novak (war gelbgesperrt und sah erstmals in dieser Saison zu): „Beim Zuschauen von außen war ich nervöser, als wenn ich selbst spiele. Die Jungs haben das toll gemacht, es war eine Top-Leistung der Mannschaft.“