In Siegendorf wird's nach der Krems-Pleite finster

Erstellt am 25. März 2023 | 20:00
Lesezeit: 4 Min
Siegendorf Krems
Stefan Maierhofer und seine Kremser hatten in Siegendorf allen Grund zu jubeln. Die Wachauer gewannen 2:1 und stießen damit Siegendorf tiefer in die Abstiegskrise.
Foto: Martin Ivansich
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Der ASV verlor das Duell im Abstiegskampf gegen klar bessere Kremser 1:2. Der Klassenerhalt rückt dadurch wohl in weite Ferne.

SIEGENDORF - KREMS 1:2. Im Grunde zählte für Siegendorf in diesem Spiel nur ein Sieg. Fünf Punkte lag man als 14. hinter dem Tabellennachbarn. Und der Aufsteiger aus dem Burgenland hätte eigentlich vollgepackt mit Selbstvertrauen in das Abstiegsduell mit Krems gehen sollen. Immerhin gab es in der Vorwoche den ersten Dreier im Frühjahr. Und der gelang eindrucksvoll mit 5:2 beim FC Mauerwerk.

Dort führte man nach sechs Minuten bereits mit 2:0. Die Ausbeute diesmal nach sechs Minuten? Viel Verunsicherung und keine Spur von Selbstvertrauen. Und ein billiger Rückstand. Nach einer Freistoß-Flanke fühlte sich niemand für Jannick Schibany zuständig und der 1.77 Meter-Angreifer köpfelte inmitten der groß gewachsenen Defensivspieler der Hausherren zur raschen Führung ein. Es kam noch dicker für den ASV. Nach 12 Minuten musste Goalie Sebastian Gessl raus - Oberschenkelverletzung.

Statt ihm kam Matej Mydla ins Spiel und der zeichnete sich gleich bei einer guten Krems-Chance aus. Die Niederösterreicher waren das deutlich aktivere Team mit den besseren Torszenen. Einzig ein Kopfball von Ondrej Stursa (25.), der knapp sein Ziel verfehlte, bedeutete Siegendorfer Gefahr. Krems war defensiv hellwach und legte dann nach einer knappen halben Stunde nach, als Michael Ambichl frei vor Mydla auftauchte und einschob.

Zu wenig Engagement, zu wenig Ideen

Der Treffer bedeutete quasi auch die Vorentscheidung, weil die Heimischen zu ideenlos nach vorne agierten. Auch das Engagement war in Anbetracht der Bedeutung des Spiels wenig ligatauglich. So gab es nach dem Seitenwechsel zwar personell volle Offensive, Trainer Kurt Jusits hatte in der Pause sein Wechselkontingent erschöpft und warf alles nach vorne, aber einfach viel zu viel Stückwerk im Siegendorfer Angriff.

Bezeichnend auch der Anschlusstreffer durch Dominik Wydra, der zwar sehenswert, aber nicht herausgespielt war. Der Mittelfeldmann, der als einziger Siegendorfer an seine Normalform herankam, donnerte aus der Distanz den Ball nach 87 Minuten ins Kreuzeck. Zu spät, um dem Spiel noch eine Wende zu geben und freilich zu wenig für den ASV im beinharten Ostliga-Abstiegskampf.

Manche haben nicht einmal das Niveau einer durchschnittlichen Regionalliga-Mannschaft Peter Krenmayr, Präsident ASV Siegendorf

Dementsprechend enttäuscht gab sich Präsident Peter Krenmayr nach dem Spiel: „Das war ein sehr enttäuschender Auftritt heute, unter jeder Kritik. Ich habe geglaubt, dass wir ein Freundschaftsspiel bestreiten. Einige müssen sich ganz schwer hinterfragen.“ Eine Ausnahme machte der Vereinschef aber: „Bis auf Dominik Wydra soll niemand das Wort Bundesliga in den Mund nehmen, und auch nicht deren Manager. Wydra ist wirklich der einzige Spieler, der das Prädikat Bundesligaspieler verdient. Alle anderen sogenannten Bundesligaspieler hatten heute nicht einmal das Niveau für eine durchschnittliche Regionalliga-Mannschaft.“ Knallharter Zusatz: „Als Präsident kann man sich für solche Spieler nur genieren.“

STATISTIK

ASV SIEGENDORF - SC KREMS 1:2 (0:2).- Torfolge: 0:1 (6.) Schibany, 0:2 (27.) Annbichl, 1:2 (87.) Wydra. Gelb-Rote Karte: Castellano (90., Foul). Gelbe Karten: Pester (43., Foul), Martinov (60., Foul), Castellano (70., Unsportlichkeit), Alozie (72., Unsportlichkeit); Schibany (20., Foul), Maierhofer (38., Unsportlichkeit), Mehmedovic (52., Foul), Ismailcebioglu (68. Foul), Schnürer (86., Unsportlichkeit). SR: Hasanovic.- Siegendorf, Sveta Group Sportpark, 488.

Siegendorf: Gessl (12. Mydla); Zeco, Schmiedl (30. Martinov), Pester, Alozie; Wydra; Secco, Frithum, Bacher (46. Buliga), Jani (46. Alak); Stursa (46. Castellano).

Krems: Riegler; Temper, Kurt Starkl, Bauer, Mehmdovic; Sebastian Starkl (88. Maierhofer), Halmer; Ismailcebioglu (81. Felber), Ambichl, Nachbagauer (71. Schnürer); Schibany (81. Koglbauer).