SVM behält Rote Laterne

Weil der Neunte aus St. Pölten gegen die Admira gleichzeitig 2:2 spielte, überwintern die Burgenländer nun mit vier Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Die Rote Laterne leuchtet somit bis zum Start des Frühjahrs.
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AUSTRIA - MATTERSBURG 2:0. Es dauerte eine gute Viertelstunde, bis sich die Mattersburger darauf besannen, von einer rein destruktiven Defensivspielweise Abstand zu nehmen und selbst aktiv zu werden. Bis dahin war die Austria nicht nur optisch klar überlegen, sondern fand auch durch Larry Kayode (nach Querpass von Pires) die Top-Chance auf die Führung vor.
Irgendwie hatte es aber den Anschein, als ob die Burgenländer die aktuell dürftige Form der Violetten am Platz mit Fortdauer spürten – und dann auch entsprechend mutiger wurden. Ein zarter Schussversuch von Alois Höller sollte hier nur andeuten, wozu der SVM imstande war. 28. Minute: Fran Sanchez tankte sich über links an der Toroutlinie durch, brachte die Flanke zur Mitte, wo Flo Templ mustergültig gegen die Laufrichtung von Austria-Schlussmann Osman Hadzikic ins lange Eck köpfelte. Jens Stryger Larsen musste für seinen bereits geschlagenen Goalie auf der Linie retten. Nur kurze Zeit später ließ Hadzikic einen Jano-Freistoß fallen – Grün-Weiß konnte daraus aber kein Kapital schlagen. Es war die beste Mattersburger Phase vor der Pause, die aber letztlich torlos blieb. Auch, weil die Austria in ihrer Drangphase vor dem Wechsel beim entscheidenden Pass zu wenig konkret agierte. Und wenn es sich ergab (wie in Minute 45), dass höchste Gefahr aufkam, dann setzte Lucas Venuto per Kopf den Ball nach Fran-Fehler ganz knapp neben die Stange.
Kurioser „Doppelpass“ leitete die 1:0-Führung ein
Halbzeit zwei sah von Beginn weg eine engagierte Austria, die auch rasch mit der Führung belohnt wurde, wenn auch mit einer etwas kuriosen Vorgeschichte. 53. Minute: Lucas Venuto wollte sich gegen drei Mattersburger durchsetzen, dabei prallte der Ball von Jano ab, Venuto schloss den ungewollten Doppelpass mit einem Schlenzer ins lange obere Eck ab – 1:0. Und es kam noch dicker. Gerade einmal fünf Minuten später lenkte Petar Filipovic nach einem Abpraller einen Schuss (der danebengegangen wäre) dezent, aber entscheidend ab. Die Mattersburger reklamierten heftig Handspiel, Referee Alexander Harkam entschied aber auf Tor – 2:0.
In der Folge wurden die Burgenländer etwas offensiver, was aber parallel dazu wiederum den Veilchen Räume ermöglichte. Auf Seiten des SVM vergab Markus Pink jedenfalls einen Kopfball nach Perlak-Flanke, Hadzikic konnte parieren. Auch Michi Perlak scheiterte knapp vor Schluss noch einmal am Austria-Tormann. Bei der Austria rutschte Venuto im Zuge eines verheißungsvollen Konters aus. Im Finish fand Pires in Kuster seinen Meister. Und Philipp Erhardt fing einen Stangler von Kayode ab – es wäre das sichere 3:0 gewesen.
Fazit: In Summe ein verdienter Erfolg der Veilchen, auch wenn die Tore kurios entstanden.
Stimmen zum Spiel
SVM-Trainer Ivo Vastic: „Das war ein verdienter Sieg der Austria, die natürlich in Ballbesitz überlegen war. In der ersten Hälfte hatten wir sie defensiv noch sehr im Griff, nach der Pause sind wir nicht mehr so in die Zweikämpfe gekommen und waren nicht mehr so präsent. Im Großen und Ganzen haben wir als Mannschaft nicht die nötige Leistung gebracht, es waren zu viele Einzelaktionen dabei. Die Meisterschaft dauert aber noch lange genug. Wir müssen jetzt die Winterpause nutzen, um noch härter zu arbeiten.“
Austria-Trainer Thorsten Fink: „Das war für uns ein schwieriges Spiel, speziell in der ersten Halbzeit hat Mattersburg hervorragend verteidigt, da war auch eine brenzlige Situation für uns dabei. Die Mannschaft wollte aber unbedingt diesen Sieg – und nicht mit einer Niederlage aufhören. Das wäre für mich auch enttäuschend gewesen.“
STATISTIK
AUSTRIA - MATTERSBURG 2:0 (0:0).- Torfolge: 1:0 (53.) Venuto, 2:0 (58.) Filipovic.
Gelb: Höller (21., Foul), Bürger (71., Foul).
SR: Harkam.- Happel-Stadion, 4751.
Austria: Hadzikic; Stryger Larsen, Windbichler, Filipovic, Martschinko; Serbest, Holzhauser; Venuto (88. Tajouri), Grünwald, Pires; Kayode.
Mattersburg: Kuster; Novak, Malic (59. Perlak), Rath, Maksimenko; Fran Sanchez, Erhardt, Jano, Höller (70. Röcher); Templ (63. Pink), Bürger.