Denkmalamt prüft Oberwarter Krankenhaus

Auf Antrag der NEOS prüft das Bundesdenkmalamt den vom Land geplanten Abriss des Oberwarter Spitals. Aktuell wird das Gebäude als "bedeutsam" eingestuft. Wie die BVZ berichtete, hatten die NEOS bereits angekündigt, im Falle des geplanten Abrisses des Oberwarter Krankenhauses, das Bundesdenkmalamt einzuschalten. Jetzt liegt ein erstes Ergebnis vor.
Das Bundesdenkmalamt hat demnach in einem Schreiben mitgeteilt, dass die Denkmal-Eigenschaften des Gebäudes als "bedeutsam" eingestuft werden. Das Objekt wird in das Prüfprogramm aufgenommen, nähere Erhebungen folgen.
Der Abriss des 1993 fertig gestellten Krankenhauses ist Teil der Pläne zum Neubau in Oberwart. NEOS-Landessprecher Eduard Posch spricht von einem "ersten Erfolg": "Es ist höchste Zeit, dass sich die rot-blaue Landesregierung vom Plan, das Haus abzureißen, verabschiedet und umgehend an einem Nachnutzungskonzept für das Objekt arbeitet." Geht es nach den NEOS, könnte dort etwa das im Südburgenland geplante dreisprachige Altenwohn- und Pflegeheim angesiedelt werden.
Kein Bescheid für Abriss
Vom Büro des Landeshauptmannes Hans Peter Doskozil heißt es dazu: „Es liegt kein Beschluss vor, das Krankenhaus abzureißen.“ Man konzentriere sich jetzt voll darauf den Neubau – Spatenstich soll 2020 sein – um ihn möglichst kostengünstig und rasch umzusetzen. Außerdem müsse der Betrieb in der mehrjährigen Bauphase im bestehenden Haus optimal aufrecht erhalten bleiben.
Zum NEOS-Vorschlag, das dreisprachige Altenwohn- und Pflegeheim, welches in Schandorf errichtet wird, ins Krankenhaus Oberwart zu siedeln heißt es vom Büro Doskozil: "Die Standortentscheidung für ein Pflegeheim in Schandorf ist aus guten Gründen gefallen - unter anderem auch deshalb, weil es der ideale Ort für das Pilotprojekt einer dreisprachigen Pflegeeinrichtung ist. Es entspricht nicht dem politischen Stil des Landes, einzelne Gemeinden gegeneinander auszuspielen."
Seitens der KRAGES, dem Bauherrn des neuen Spitals, heißt es: „Erst nach der Vollinbetriebnahme des neuen Hauses, vermutlich 2024, wird über die Nachnutzung des bestehenden Krankenhauses entschieden. Im Zuge der Bescheiderstellung wurde vereinbart, dass die bescheidgebende Behörde (Stadtgemeinde Oberwart) rechtzeitig zur Inbetriebnahme des neuen Krankenhauses über die Nachnutzung des Altbestandes informiert werde.“ Der von den NEOS ins Spiel gebrachte Abrissbescheid liegt laut KRAGES nicht vor.
NEOS-Sprecher Posch hält dagegen, dass es auf jeden Fall Pläne zum Abriss gäbe. Er verweist unter anderem auf eine Regierungssitzung im Jahr 2013: Der Abriss des Krankenhauses habe demnach als „Grundlage für die Entscheidung zum Neubau“ gegolten, voraussichtliche Abriss-Kosten in der Höhe von drei Millionen Euro seien veranschlagt worden.
Seitens des Bundesdenkmalamtes wurde auf BVZ-Anfrage indes bestätigt, dass es Erhebungen geben werde, „ob ein öffentliches Interesse an der Erhaltung im Sinne des Denkmalschutzgesetzes begründbar ist. Dabei wird auch der Erhaltungszustand zu berücksichtigen sein.“