Leitbild für Regionalentwicklung präsentiert

Das Land Burgenland hatte im Vorjahr regionale Entwicklungsprogramme (REP) in Auftrag gegeben, um Entwicklungen in einzelnen Regionen zu forcieren. Das Leitbild für Entwicklungsprogramm für das Südburgenland liegt nun vor und wurde in Stegersbach präsentiert. In der REP-Region Südburgenland leben in 72 Gemeinden über 97.000 Einwohner. Und gemeinsam mit den Ortschefs werden Stärken und Schwächen erarbeitet, um Chancen und Risiken besser abzuschätzen zu können.
„Die inhaltlichen Schwerpunkte und die Bedürfnisse der Menschen in der Region Südburgenland bildeten die Grundlage für die Leitziele“, sagt Landesrat Heinrich Dorner. „Es geht zunehmend darum, Ressourcen zu schonen und gleichzeitig Impulse für Arbeitsplätze, Wirtschaft, Tourismus und Mobilität zu setzen. Es geht darum abzustimmen, was einerseits schützenswert ist, und anderseits festzulegen, wo wir uns weiterentwickeln wollen“, betont Dorner.
„Bernstein war eine der Pilotgemeinden“, erklärt Bürgermeisterin Renate Habetler. „Für uns ist es wichtig zu wissen, welcher Bereich unter Naturschutz steht, wo wir zum Beispiel Hausplätze zur Verfügung stellen können. Wir haben Vorarbeiten geleistet, die werden nun ausgearbeitet und daraus wird dann ein örtliches und in der Folge regionales Entwicklungskonzept erstellt“, sagt Habetler.
„Es ist immer eine Gratwanderung Flächen zu erhalten und zur Verfügung zu stellen“, sagt Stegersbachs Bürgermeister Jürgen Dolesch. „Grundsätzlich ist es wichtig, Ziele zu kennen, Motive heraus zu finden und Maßnahmen zu setzen. Stegersbach hat kaum Naturschutzgebiete, aber Siedlungsgrenzen zu definieren, um zu sehen, wo Wohnbau möglich ist, das ist wichtig“, sagt Dolesch.
„Wir haben uns eingebracht und die Bedürfnisse der Bevölkerung mitgeteilt. Das geht nun in Begutachtung“, sagt Güssings Bürgermeister Vinzenz Knor. „Ich finde es sehr positiv, dass hier auch kleinere Gemeinden eingebunden wurden“, sagt Mühlgrabens Ortschef Fabio Halb. „Wir haben erörtert, in welche Richtung wir uns entwickeln wollen, was die Potentiale sind, oder wo es Betriebsansiedelungen geben könnte. Das Ergebnis befindet sich jetzt in einer Begutachtungsphase“, bestätigt Halb.
„Es geht um die Entwicklung der nächsten zehn Jahre. Das ist eine große Herausforderung. Es ist für uns Bürgermeister wichtig zu wissen, wo die Siedlungsgrenzen sind, wo Entwicklungspotenzial ist und was geschützt gehört“, sagt der Bürgermeister aus Neustift bei Güssing, Franz Kazinota. Dass Regionalentwicklungsprogramme eine Grundlage für örtlichen Entwicklungskonzepte sind, darüber sind sich alle Ortschefs einig.
Rahmenbedingungen für die nächsten zehn Jahre
„Das Regionalentwicklungsprogramm gibt den Rahmen vor“, sagt Peter Zinggl vom Hauptreferat Landesplanung: „Wo kann ich mich wirtschaftlich weiterentwickeln? Welche Gebiete sind aus Sicht des Naturschutzes schützenswert? Welche sind vorrangig für die Landwirtschaft, um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen? Wie weit kann das Siedlungsgebiet ausgeweitet werden? Alle diese Fragen gilt es zu in der Raumplanung zu lösen“, sagt Zinggl.