Grundstückspreise im Nord-Süd-Gefälle

Erstellt am 10. August 2018 | 05:00
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Zwischen 35 und 260 Euro zahlt man im Neusiedler Bezirk für einen Quadratmeter. Der Norden ist teurer als der Süden, am günstigsten kauft man im Hanság.

Das Einfamilienhaus am Land ist der uneingeschränkte Wohntraum der Österreicher. Das hat Raiffeisen Immobilien, die größte heimische Immobilientreuhand-Organisation, nach 2008 nun bereits zum zweiten Mal in einer repräsentativen Studie erhoben. 31 Prozent der 2018 Befragten wünschen sich ein solches, auf Platz zwei landet mit 22 Prozent das Einfamilienhaus am Stadtrand.

Letzteres ist vor allem bei Großstädtern, primär aus der Bundeshauptstadt, sehr beliebt. Von einer Mietwohnung träumen nur 10 Prozent der Österreicher.
Die Mehrheit der Österreicher (52 Prozent) wohnt laut Studie allerdings im Eigentum.

Kleinere Wohneinheiten beliebter

Deutliche Veränderungen zeigen sich im Zeitverlauf bei der Frage nach der Größe der Traumimmobilie. Wünschten sich 2008 noch 23 Prozent der Befragten mehr als 150 Quadratmeter Wohnfläche, tun dies 2018 nur mehr 15 Prozent. Kleinere Einheiten mit bis zu 100 Quadratmeter sind hingegen deutlich beliebter.

Peter Weinberger, Geschäftsführer von Raiffeisen Immobilien NÖ/Wien/Burgenland und Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich: „Der Trend zu kleineren Einheiten hängt mit den gestiegenen Baukosten und Immobilienpreisen zusammen. Kompaktere Einheiten sind leistbarer - die Österreicherinnen und Österreicher sind offenbar Realisten, auch wenn es um ihre Traum-Immobilie geht!“

Preissteigerung auch im Neusiedler Bezirk

Auch im Neusiedler Bezirk steigen die Preise. Im Durchschnitt zahlt man 121,8 Euro für einen Quadratmeter, wobei die Preise im Gemeindevergleich sehr unterschiedlich sind. Bezahlt man im Hanság rund 35 Euro, so muss man in Neusiedl am See schon 260 Euro hinblättern. „Vor allem die Jungen zieht es aus den Gemeinden Pamhagen, Tadten, Wallern und Andau in Richtung Neusiedl am See. Je weiter die Gemeinden von der Autobahn entfernt sind, desto günstiger werden die Grundstücke.

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Die Jungen arbeiten kaum mehr in der Landwirtschaft, andere Arbeitsplätze sind rar, das Pendeln nach Wien dauert lange. Die Nachfrage an Grundbesitz ist geringer“, erklärt der Neusiedler Immobilienmakler Christian Rittsteuer. In den Grenzgebieten des Bezirksnordens hingegen ist die Nachfrage an Immobilien und Grundstücken weiterhin groß. „Da kaufen die Slowaken. Ein Quadratmeter kostet laut Statistik Austria in Kittsee bereits im Durchschnitt 220 Euro. Wobei Rittsteuer dort den Zenit erreicht sieht: „Die Nachfrage steigt nun in den benachbarten Gemeinden.“ Auch dort muss allerdings schon etwas tiefer in die Geldbörse gegriffen werden, wenn es um den Grundstückskauf geht. In Edelstal zahlt man bereits um die 172,9 Euro.

Noch teurer ist es allerdings in den Seegemeinden. Dort übersteigt laut Rittsteuer die Nachfrage das Angebot bei Weitem. In Weiden am See liegt der Durchschnittspreis bei 198 Euro.