Der Ort Andau stellt sich vor

Brücke von Andau: Sanierung notwendig
Der Übergang über den Einser-Kanal nach Ungarn muss dringend erneuert werden.

Eine Bestandsaufnahme ergab, dass die Brücke von Andau saniert werden muss, um ihre Stabilität auch in den kommenden Jahre zu garantieren. Entlang der Unterkonstruktion müssen zu den vorhandenen Holzpfählen zusätzliche Rammpfähle geschlagen werden. Um unter der Brücke Bauarbeiten vornehmen zu können, wird die Brücke angehoben und nach den Arbeiten wieder auf ihre Unterkonstruktion gesetzt.
Auch die Querträger und der Fahrbahnbelag werden ausgebessert. Die Sanierung derer Brücke von Andau startet im Spätherbst und dauert einige Wochen. Derzeit werden seitens der Gemeinde die Kostenvoranschläge eingeholt.
Neue Gedächtnisplattform
Die Gemeinde hat beim Land Burgenland um eine finanzielle Förderung angesucht, schließlich handelt es sich bei der Brücke von Andau, nicht nur um ein touristisches Ausflugsziel, sondern auch um ein Denkmal.
Gleichzeitig mit den Arbeiten an der Brücke von Andau hat sich die Gemeinde dazu entschlossen, eine neue Gedächtnisplattform zu errichten. Diese soll in Zusammenarbeit mit der Projektentwicklung Burgenland (PEB) GmbH entstehen.

Hier sollen die Ereignisse rund um den ungarischen Volksaufstand von 1956 dokumentiert werden. Die Brücke von Andau spielte damals eine zentrale Rolle für die Fluchtbewegung Richtung Österreich. Zusätzlich ist ein Unterstand geplant sowie eine WC-Anlage und ein befestigter Parkplatz.

Entlang der Andauer „Fluchtstraße“, nicht weit hinter dem Ortsende von Andau in Richtung Brücke wird die sanierungsbedürftige Tourismushütte komplett renoviert, die Umsetzung erfolgt noch im Herbst. Leider war die Tourismushütte zuletzt immer wieder Opfer von Vandalismus.
Historische Ansichten
Die Brücke von Andau überquert den Einser-Kanal an der österreichisch-ungarischen Grenze. Bis 1956 diente sie den örtlichen Landwirten im Seewinkel als Hilfsbrücke zur Erreichung ihrer Felder, die oft auf beiden Seiten der Grenze lagen. Im Laufe des Ungarischen Volksaufstandes kam es ab dem Sommer 1956 zu einer Flüchtlingswelle in den Westen.
Insgesamt flohen über 200.000 Ungarn, allein im Bereich Andau kamen circa 70.000 Menschen über die Grenze nach Österreich. In der Andauer Ortschronik liest man: „Die Gemeinde Andau und die Bevölkerung haben in diesen Tagen und Wochen große humanitäre Leistungen erbracht, die heute nicht mehr vorstellbarwären. Die Schulen, der Kindergarten, das Kino und alle öffentlichen Räumewurden für die Unterbringung der Flüchtlinge bereitgestellt.“

Am Nachmittag des 21. November 1956 wurde die Holzbrücke von ungarischen Soldaten gesprengt. Zum Gedächtniswurde 40 Jahre später die Neue Brücke von Andau in Zusammenarbeit ungarischer und österreichischer Soldaten errichtet und am 14. September 1996 feierlich eröffnet. In der Ortschronik heißt es, sie sei ein Denkmal, das an die unselige Zeit des geteilten Europas erinnere; sie seiauch Symbol für Hilfsbereitschaft, für Toleranz und Zusammengehörigkeit über alle politischen Grenzen hinweg.
Quelle: www.wikipedia.at, www.andau-gemeinde.at
