Nahversorgung ist am Scheideweg

Am Dienstag, hat die Tabakverkaufsstelle nach 116 Jahren zum letzten Mal ihre Pforte geöffnet. Für die Besucher gab‘s Würstel, Krapfen und Getränke, „ein kleiner Trost, aber auch ein Danke“, sagt Eigentümer Robert Zsifkovits, der, wie die BVZ berichtete, bereits einen Nachfolger für das Geschäft gefunden hätte. Die Monopolverwaltung gab dem neuen Eigentümer dann aber keine Konzession, was auch so bleibt, „vorerst zumindest“, gibt sich Zsifkovits kämpferisch.
Das Aus für das Traditionsgeschäft ist somit besiegelt und auch die Postpartnerstelle wird es künftig in Stinatz nicht mehr geben. Der Ärger in der Bevölkerung ist dementsprechend groß. Vor allem auch, weil der neue Eigentümer keine Möglichkeit hat, gegen die Entscheidung zu berufen.
„Die Monopolverwaltung ist eine hoheitliche Aufgabe. Der Staat kann Lizenzen vergeben und bedient sich dabei aber einer GmbH, die agiert quasi im Namen des Staates. Somit ist kein Rechtsmittel möglich“, erklärt Zsifkovits.
Trotzdem wollen die Stinatzer weiter kämpfen. „Wir haben 600 Unterschriften für den Erhalt gesammelt, jetzt ist die Politik gefragt. Die Monopolverwaltung muss im Interesse der Bevölkerung entscheiden“, spielt Zsifkovits den Ball weiter.
Auch Vizebürgermeister Josef Kreitzer gibt sich kämpferisch: „Ich werde sicherlich mein politisches Mandat nutzen und weiterhin für unseren Betriebsstandort in Stinatz kämpfen. Wenn notwendig mit purem Aktionismus“, ist Kreitzer kämpferisch.
Limbach sucht ebenfalls neuen Nahversorger
Auch in Limbach hat der Nahversorger geschlossen. Der Verschönerungsverein bemüht sich um eine Lösung. „Wir stehen mit einem Bewerber in Verhandlungen und sind zuversichtlich, die Nahversorgung auf gesicherte Beine zu stellen“, erklärt Obmann Klaus Kroboth. Der Verschönerungsverein stellt dem Nahversorger das komplette Inventar zur Verfügung.