Sperrstunde verlängern

„Ich stehe in einer Zwickmühle. In Fürstenfeld dürfen Lokale bis 6 Uhr morgens offen halten – kann ich nicht mitziehen, verliere ich meine Gäste.“
Gernot Schmidt
Bislang gab es nur wenig Probleme mit Nachbarn, Gemeinde und Polizei. Aber seit einem halben Jahr häufen sich die Anzeigen gegen den Wirt und auch regelmäßige Polizeibesuche, wegen des Verstoßes der Sperrstundenregelung und Lärmbelästigung, stehen auf der wochenendlichen Tagesordnung des Wirtes.
Alleine im heurigen Jahr wurde der Lokalbesitzer neun Mal angezeigt, pro Anzeige muss er 500 Euro Strafe bezahlen. Um die Unannehmlichkeiten aus der Welt zu schaffen, hat Schmidt bei der Gemeinde einen Antrag auf Sperrstundenverlängerung gestellt.
„Ich stehe in einer wirtschaftlichen und gesetzlichen Zwickmühle. In Fürstenfeld dürfen Lokale laut Gesetz bis 6 Uhr morgens offen halten. Ziehe ich da nicht mit, verliere ich viele Nachtschwärmer, die gerne bis in die Morgenstunden ausgehen“, schildert der Wirt die Problematik, um die auch Gemeindevertretung, Behörde und Polizei Bescheid wissen.
Auf der Standortsuche für Lokal
Erst in der vergangenen Woche gab es wieder ein Treffen der einzelnen Vertreter, die allesamt um eine Lösung des Problems bemüht sind. Auch wenn für Bürgermeister Willi Thomas feststeht: „Derzeit sieht es nicht danach aus, die Sperrstunde zu verlängern“, will der Ortschef noch weitere Gespräche abwarten.
Anderer Meinung ist sein Vizebürgermeister Bernhard Hirczy, der eine von Schmidt bereits angekündigte Abwanderung seines Lokals verhindern möchte: „Sobald es möglich ist, möchten ich diese Causa im Gemeinderat behandeln“, sagt Hirczy. Das sei jedoch nur dann möglich, wenn die Behörde alle bereits getätigten Anzeigen gegen Schmidt fallen lässt. Eine Sperrstundenverlängerung kann laut Gesetz nur dann ausgesprochen werden, wenn gegen den Wirt im letzten Jahr keine Anzeige gelaufen ist.
Wie die Mühlen der Verwaltung entscheiden, bleibt also offen. Schmidt ist in der Zwischenzeit bereits auf der Suche nach einem neuen Standort für sein Lokal. „Und der wird voraussichtlich in Fürstenfeld sein, da kann ich dann nämlich bis sechs Uhr offen halten“, sagt Schmidt, der aber trotzdem um sein Lokal in Jennersdorf weiterkämpfen möchte.