Mattersburger Feuerwehr mit Corona-Masken im Einsatz

Wenn die Sirene losgeht, dann ist dies kein gutes Zeichen. Dies bedeutet Alarmstufe 2 und somit, dass ein Menschenleben in Gefahr ist. So geschehen vergangenen Freitagabend, kurz nach 20 Uhr in Mattersburg.
Beim Viadukt zwischen Wiesen und Mattersburg hatte augenscheinlich ein Pkw-Lenker die Kontrolle über sein Auto verloren und war zwischen einem Betonpfeiler im Brückenbereich und dem Edlesbach zu liegen gekommen. Die Stadtfeuerwehr und die Rettung waren schnell zur Stelle.

Der Lenker konnte rasch geborgen werden und wurde umgehend in das Krankenhaus transportiert. Die Rettung des Beifahrers gestaltete sich schwieriger.
Durch die Schieflage des Autos musste die Beifahrertür mittels hydraulischem Rettungsgerät entfernt werden und auch der Beifahrer konnte gerettet werden.
Einsätze wie solche kommen immer wieder vor, in Corona-Zeiten trifft auch die Mattersburger Feuerwehr dementsprechende Vorkehrungen. Von Seiten des Landesfeuerwehrkommandos wurden bereits am 11. März alle Tests, Übungen oder auch Lehrgänge auf Bezirksebene abgesagt. „Bei uns gibt es auch keine Besprechungen auf ‚normalem‘ Weg. Diese werden telefonisch oder per Videokonferenz abgehalten“, berichtet Stadtfeuerwehrkommandant Thomas Dienbauer.
Alarmierung über Pager
Geht ein Hilferuf nach der Feuerwehr ein, so gelangt dieser zunächst in die Landessicherheitszentrale, von dort aus ergeht die Alarmierung mittels Pager an die einzelnen Feuewehrmitglieder. „Bei uns haben solche Pager ein Großteil der aktiven Mannschaft, zirka 45 Mann; berichtet Dienbauer.
Geht solch eine Alarmierung ein, eilen die Feuerwehrmänner in das Feuerwehrhaus und streifen für gewöhnlich gleich ihre Schutzkleidung über. „Dies haben wir nun umgestellt. Jetzt wird vor der Garderobe mit dem nötigen Sicherheitsabstand gewartet und es erfolgt die Einteilung. Wir achten auch, dass nur das notwendigste Personal ausrückt. Der Rest wartet im Feuerwehrhaus und wird nachalarmiert, falls Not am Mann besteht.“
Zusätzlich zur Schutzkleidung wird ein Mundschutz – mittlerweile als ‚Corona-Maske‘ bezeichnet – unter dem Helm mit Visier benutzt und über die Feuerwehrhandschuhe streifen sich die Einsatzkräfte auch Einweghandschuhe. Um nach Möglichkeit auch im Feuerwehrauto einen Sicherheitsabstand einzuhalten, versucht man „mit mehreren Autos zum Einsatzort zu fahren. Beim Einsatz am Freitag sind wir mit 25 Leuten in fünf Fahrzeugen los gefahren.“
Jene Vermutung, dass es infolgen der neuen gesellschaftlichen Situation auch weniger Einsätze gibt, kann Dienbauer nicht bestätigen: „Im März hatten wir bislang sechs oder sieben technische Einsätze, dies entspricht in etwa dem monatlichen Durchschnitt. Natürlich hat man auch bei Einsätzen Corona ein bisschen im Hinterkopf und wenn man eine eingeklemmte Person aus dem Auto rausschneiden muss, kann man den Sicherheitsabstand natürlich nicht immer einhalten“, so Dienbauer abschließend.