Nach Tod von Angelo Hauptmann: „Ziehen Hut vor dir“

Erstellt am 03. März 2017 | 10:38
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Vielseitig und begabt: Angelo Hauptmann.
Foto: zVg
Der beliebte und weit über die Grenzen Pöttschings bekannte Volkstanz-Obmann verstarb am 21. Februar.
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Angelo Hauptmann war ein Mensch, der für und mit den Vereinen lebte. Seine Liebe gehörte dem Volkstanzen, der Brauchtumspflege und – was wie ein Stilbruch wirkt – dem Motorradfahren.

Andreas Eckmaier, Obmann der Liadnbering Teufeln, erzählt der BVZ: „Angelo gehörte zu der Gruppe, die die Teufeln seinerzeit als Krampuslauf ins Leben gerufen haben.“

Mit der Nachricht seines Ablebens zurechtzukommen, versuchen auch die Mitglieder der Pöttschinger Volkstanzgruppe.

Gerda Senftl und Jutta Wunderl sitzen bei Käthe Preissegger in der gemütlichen Küche. Käthe ist die Gründungsobfrau der Volkstanzgruppe. „Angelo hat schon mit 13 Jahren begonnen, mit zu tanzen. Er war einer der Jüngsten, damals hatten wir noch drei Tanzgruppen“, erzählt Käthe Preissegger. Ein Ordner voller Erinnerungen liegt vor ihr, in dem sie blättert.

Jährliche Höhepunkte für die Volkstanzgruppe

Die Volkstanzgruppe hatte ihre jährlichen Höhepunkte, an deren Gestaltung Angelo maßgeblich beteiligt war. Angelo war auch Obmann des Volkstanz-Landesverbandes. Beim Landesvolkstanzfest in Neudörfl hatte die Pöttschinger Volkstanzgruppe vergangenen Herbst ihren letzten großen Auftritt. „Wir werden am Sonntag wieder eine Tanzprobe abhalten, das wäre in seinem Sinne“, erklärt Gerda Senftl. Wer die Volkstanzgruppe in die Zukunft führen wird, wird im Vorstand nach dem Begräbnis besprochen. Dieses findet am Freitag statt.

Was die Volkstänzer besonders an ihrem Obmann bewundert haben: seine unaufgeregte, bescheidene Art und den Willen, sich trotz seiner Krankheit nicht die Lebensfreude nehmen zu lassen. „Angelo, wir ziehen den Hut vor dir“, sagen die drei Damen unisono.

Motorradfahren als zweite Leidenschaft

Angelos zweite Leidenschaft gehörte dem Motorradfahren. Sein Motorradstammtisch waren die „Gänse“ in Bad Sauerbrunn. Angelo wurde im Januar 2002 Mitglied bei den Gänsen und übernahm bereits zwei Jahre später die Funktion des Präsidenten, ein Amt, das er bis 2016 ausübte.

„GAU“, alias Roland Posch, sagt über seinen besten Freund und Bikerkollegen: „Ich persönlich verlor einen Freund, wie es keinen zweiten gibt. Wir waren tausende Kilometer unterwegs, immer mit der Gewissheit, dass jemand da ist, wenn es mal gefährlich wird. Dafür kann ich mich erst jetzt bedanken. Sehr oft musste ich an seinem Motorrad Pannen reparieren, doch es war für uns nie ein Problem und wir lachten darüber.

Als wir wieder einmal Pause machen mussten, da Angelos Bike den Geist aufgab, fragte ich ihn, ob er sich nicht einmal ein Motorrad kaufen will, das funktioniert? Er antwortete: ‚Nein, denn wenn du dabei bist, komm ich eh immer heim.‘ Angelo, danke für deine Freundschaft.“

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