100 Jahre Kurzwiese: Jubiläumsfeier in Eisenstadt

Erstellt am 10. November 2022 | 04:31
Lesezeit: 2 Min
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Direktorin Karin Rojacz-Pichler, Bildungsminister Martin Polaschek und Moderatorin Barbara Karlich.
Foto: Peter Wagentristl
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Das größte Gymnasium des Landes feierte am Dienstag sein 100-jähriges Jubiläum.

Vor ziemlich genau hundert Jahren, am 6. November 1922, wurde erstmals im Gymnasium Eisenstadt unterrichtet, es war das zweite Gymnasium im Burgenland nach jenem in Oberschützen. Die Anfänge der Einrichtung im armen Osten Österreichs fanden bei spärlicher Ausrüstung statt. Die Schule war damals noch in der Martinskaserne untergebracht. Die Möbel kamen aus dem Depot einiger Wiener Schulen, unterrichtet wurde aus Platzmangel sogar im Speisesaal des Internats.

Viel hat sich in dem inzwischen verstrichenen Jahrhundert gewandelt, 1953 wurde die neue Schule an der „Kurzwiese“ errichtet, in den 80er-Jahren folgte ein Zubau, ein weiterer Zu- und Umbau folgte ab 2014.

„Die Architektur ist der dritte Pädagoge“, erklärte Direktorin Karin Rojacz-Pichler in ihrer Ansprache im neuen Festsaal. „Modern und teilweise eher an eine Hochschule erinnernd“ stehe die Kurzwiese nun im Jahr 2022 bestens ausgerüstet im Bildungsbetrieb. Aber auch jetzt noch herrscht Platzmangel, erstmals mussten sogar geeignete Schüler nach dem Aufnahmetest abgewiesen werden. Bei neun 1. Klassen und mehr „Einwohnern“ als ein größeres burgenländisches Dorf ist dies auch kein Wunder.

Geändert hat sich aber vor allem auch pädagogisch einiges, „die Kommunikation und Beziehung zwischen Lehrern und Schülern hat sich seit den Anfangsjahren zum Glück stark verändert“, so die Direktorin. Das wissen auch die Schüler zu würdigen. In Sketches setzten sie sich bei der Feier nicht nur mit Corona-Phänomenen wie Zoom-Calls („Wie drehe ich mein Mikrofon auf?“) auseinander, sondern auch mit dem Wandel der Bildung. Während früher streng von oben herab doziert wurde, begegne man sich heute eher auf Augenhöhe.

Und wie es in 100 Jahren aussehen wird? Die Direktorin hat dazu einen Brief verfasst und ihn in einer Zeitkapsel deponiert. Was darin steht wird die Kurzwiese aber erst im Jahr 2122 erfahren.