Schadelbauer: Schlusspfiff mit 99 Volltreffern

„Den könnte man mit einem Panzer verfolgen, der bleibt trotzdem ruhig.“ So skizziert Weppersdorfs Sportlicher Leiter Markus Müller seinen Schwager und Weppersdorf-Kicker Peter Schadelbauer. Ex-Kicker genauer gesagt. Der Routinier beendete nun, in der Winterpause, seine aktive Karriere. Zum Leidwesen des ASK, der seinen Kapitän gerne noch in dem einen oder anderen Spiel gesehen hätte: „Und ich glaube, auch, dass er bis 41 oder so spielen hätte können, so wie er lebt. Für uns ist es menschlich und sportlich ein ganz großer Verlust“, sagt Müller, der beim ASK aber nicht komplett auf Schadelbauer verzichten muss. Als Funktionär bleibt er Weppersdorf erhalten. Trotzdem zog der 38-Jährige einen Schlussstrich hinter eine doch sehr bemerkenswerte aktive Karriere. Rund zehn Jahre kickte er in der Landesliga, den Großteil für Horitschon, aber auch für Deutschkreutz.

Dabei hätte die Burgenlandliga gar nicht das Schadelbauer-Limit sein müssen, wie sein Jugendfreund und späterer Mitspieler Mario Seckel, der einen Steinwurf von ihm entfernt in Weppersdorf aufwuchs, meint: „Petz ist ein überragender Typ, der immer die Ruhe bewahrt. Vielleicht ist er einen Tick zu ruhig am Platz gewesen, um noch weiter oben zu spielen. Das Zeug dazu hätte er für mich auf jeden Fall gehabt.“ Das ist also einer der zwei „kleinen Vorwürfe“, die Schadelbauer über sich ergehen lassen muss. Der Zweite? „Der wurmt ihn wahrscheinlich viel mehr“, so Müller. „Ich habe ihn erst kürzlich darauf angesprochen.“ Gemeint ist seine Torausbeute. Der Offensivmann, der mit Fortdauer seiner Karriere dann die eine oder andere Reihe weiter zurück rückte, hält nämlich bei genau 99 Treffern in seiner Karriere.
Ich kann mich jetzt an gar keinen verschossenen Strafstoß von ihm erinnern.“ markus müller Sportlicher Leiter ASK Weppersdorf
„Vielleicht tauschen wir ihn doch noch einmal bei einem Elfer ein, dass er auf 100 Tore kommt“, schmunzelt Müller, ohne zu vergessen auf seine Elfer-Qualitäten hinzuweisen: „Er war unser Elferschütze und das überaus erfolgreich. Ich kann mich jetzt an gar keinen verschossenen Strafstoß von ihm erinnern.“ Genauso souverän wie seine Performance vom Elfmeterpunkt war auch seine Disziplin am Feld. In 433 Spielen kassierte er nur 17 Gelbe Karten. Eine Rote gab es auch, aber: „Die war in Loipersbach und absolut nicht gerechtfertigt“, erinnert sich Müller.
Mit Schadelbauer tritt eine Gallionsfigur in Weppersdorf ab, der nächste Schadelbauer steht aber schon in den Startlöchern. Sohnemann Lenny soll ebenfalls ein Talent sein, spielt bereits im FTT. Und auch die beiden Töchter sind fußballbegeistert. Leyla jagt bereits selbst dem Ball nach und die jüngste Tochter, Mila, feuert vorerst noch an. Es wird für Peter Schadelbauer, der am Platz nicht gerade der Lauteste war, daher auch nach seinem Karriere-Ende nicht leise in Sachen rundem Leder.